„Lernen lernen“

Warum es reicht, dass ein Gehirn gerade mal so groß ist wie zwei Fäuste

MERKENDORF

Wie kann ich schneller und besser lernen? Diese Frage beantwortete die Lerntrainerin Meike Gottschalk vom LVB Lernen e.V. in der Merkendorfer Grundschule. Initiiert hatte den Vortrag „Lernen lernen“ der Elternbeirat im Rahmen eines Elternabends. Die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Luff und die Klassenlehrerin der 2B Tanja Bauer begrüßten die Referentin in Merkendorf. Gottschalk hat sich auf die Lehrmethodik spezialisiert. Ihre Erfahrungen aus dem Schulleben lasse sie in ihre Vorträge einfließen, erklärte die Referentin. „Ziel des Vortrags ist es, die Lernfähigkeit von Schülern zu verbessern“. Das sei aber nur möglich, wenn man das unterschiedliche Lernverhalten der Schüler berücksichtige, betonte Gottschalk. Beim Lernen gebe es kein richtig oder falsch – vielmehr sei alles erlaubt, was die Lernfähigkeit fördere. Die Eltern erfuhren unter anderem, dass das Gehirn eigentlich nur so groß ist wie zwei aneinandergelegte Fäuste. In der linken Gehirnhälfte seien die Logik und in der rechten eher die emotionale Seite angesiedelt. Das Gehirn arbeite mittels chemischer Prozesse. Die Informationen gelangen zuerst ins Ultrakurzzeitgedächtnis, wo sie aber nur etwa 20 Sekunden gespeichert werden. Gibt man dem Gehirn nicht zu verstehen, dass diese wichtig sind, „sind die dann einfach weg“, betonte der Lerncoach. Ansonsten gelangen sie ins Kurzzeitgedächtnis, welches sie aber auch nur ungefähr 20 Minuten abspeichert. Gerade in dieser Zeit nach dem Lernen oder auch den Hausaufgaben seien aber wichtig, um Informationen richtig verarbeiten zu können. Es sei daher besser, in dieser Zeit Pause von sämtlichen Ablenkungen, insbesondere Fernsehen oder Computerspielen, zu machen. Danach seien die Infos im Langzeitgedächtnis und würden nicht mehr so leicht überlagert. Das Langzeitgedächtnis müsse man sich wie eine große Lagerhalle mit vielen Schränken und Schubladen vorstellen. Um aus dieser etwas schnell abrufen zu können, sei es wichtig, die entsprechenden Verknüpfungen aufrecht zu erhalten. Gelingt dies nicht, weiß man zwar, dass man es eigentlich weiß, aber man kommt einfach nicht darauf. Es „liegt einem praktisch auf der Zunge“, erklärte der Lerncoach. Im Folgenden ging Gottschalk auch noch auf das lerntypengerechte Lernen und im Besonderen auf die verschiedenen Lerntypen ein.

Text & Fotos: Marina Hellein

Die Klassenleiterin der 2B, Tanja Bauer, und die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Luff begrüßten die Lerntrainerin Meike Gottschalk (v.l.n.r) in der Merkendorfer Grundschule. An dem Elternabend ging es um das Thema „Lernen lernen“.

 

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