Lichtenau und Vicq-sur-Breuilh

LICHTENAU

Zwischen der Marktgemeinde Lichtenau und dem französischen Vicq-sur-Breuilh, einer kleinen Gemeinde südlich von Limoges, entwickelt sich gerade eine kommunale Partnerschaft. Nach einem ersten Informationsbesuch in Frankreich durch Bürgermeister Uwe Reißmann und Vertreter des Bezirks war bereits im April Bürgermeisterin Christine de Neuville zu einem Gegenbesuch in Deutschland gewesen. Nachdem in beiden Gemeinden die Bürger mit ins Boot geholt worden waren – dies war beiden Amtsträgern sehr wichtig – gab es nun den ersten Partnerschaftsbesuch.

Zusammen mit der Bürgermeisterin  waren 15 Gäste im Alter von acht bis 75 Jahren für ein paar Tage nach Mittelfranken gekommen. Untergebracht waren sie bei Gastfamilien, die sich in Lichtenau problemlos gefunden hatten. Mit oder ohne Französischkenntnisse, auf deutsch, auf englisch und mit Händen und Füßen klappte die Verständigung von Anfang an bei allen gut, wie Monika Haspel, die mit ihrem Mann Werner eine Familie mit zwei Kindern beherbergte, fröhlich erklärt. Auch die anderen in der Gruppe sind munter am Erzählen. Dabei helfen immer wieder die beiden Sprecher des Lichtenauer Partnerschaftskomitees, Französischlehrer Thomas Göppner und der gebürtige Franzose Christian Ali Ouelhadj mit ihren Sprachkenntnissen aus. Am Ankunftsabend, einem Freitag, nach langen 1100 Kilometern Fahrt von der Region Nouvelle Aquitaine nach Lichtenau, wurde gemeinsam in Unterrottmansdorf gegessen. Am zweiten Tag teilte sich die Gruppe auf. Die einen besuchten Gemeinderat und Landwirt Friedrich Bauer, um sich über Land- und Holzwirtschaft auszutauschen, die anderen versuchten sich an einer Runde Golfspielen. Am Abend stand der Besuch des Theaterstücks  „Der Glöckner von Notre Dame“ im Burghof auf dem Programm. Sonntagvormittag führte Karin Tilch vom Heimatverein die Gruppe kenntnisreich durch den Ort. Anstelle eines offiziellen Empfangs wurde dann bei schönstem Sommerwetter im Rathausgarten gefeiert und gegessen. Bürgermeister Uwe Reißmann bekannte sich wie seine Amtskollegin Christine de Neuville zu einem gemeinsamen Europa. Eine kommunale Partnerschaft – eine sogenannte Jumelage – sei ein wichtiger Bestandteil der europäischen Idee. Anstelle einer offiziellen Partnerschaftsurkunde – „wir sind gerade in der Verlobungsphase“, so Reißmann – überreichte er als Geschenk einen Linolschnitt von Karin Tilch, der die Burg darstellt. Dies werde einen Ehrenplatz in ihrem Büro bekommen, freute sich de Neuville. Sie bedankte sich im Namen ihrer Gemeinde und aller Mitreisenden.  Nach dem Fest teilten sich wieder Gruppen ein, um ins Freibad oder am Abend mit dem Zug nach Nürnberg zu fahren. Am Montag waren weitere Besichtigungsmöglichkeiten, zum Beispiel am Altmühlsee oder nach Wolframs-Eschenbach geplant, bevor die Gruppe sich am Dienstag wieder auf die Heimreise machte – mit schönen Eindrücken und der Erwartung eines Gegenbesuchs der Lichtenauer im Gepäck.

Text + Foto: Susanne Hassen

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