Maskenvorstellung der Mitteleschenbacher-Woldschebberer

MITTELESCHENBACH (Eig. Ber.)

Im vergangenen Sommer beschlossen 12 Männer und Frauen einen Verein zu gründen, der sich ausschließlich der althergebrachten fränkischen Fosnocht – dem „Foschela bzw. Maskera geh“ – widmet. Mitte November 2013 war es dann soweit, es brannte wieder Licht beim „Peterla“. 33 Fastnachtsfreunde hatten sich dort versammelt, um in einer ordentlichen ersten Sitzung einen neuen Verein zu gründen, nämlich den fastnächtlichen Brauchtumsverein „Mitteleschenbacher-Woldschebberer“. Der Verein will das Brauchtum des Maskenlaufens aufrechterhalten. Bereits früher gab es in Mitteleschenbach eine Gruppe, die mit ihren zotteligen Vollmasken und Jutegewändern durch die Straßen vom Mitteleschenbach zogen. Einst gab es beim „Peterla“ am alten Tanzboden droben ein lustiges Faschingstreiben mit Maskera. Sowohl das Wirtshaus, als auch das Brauchtum des Maskenlaufens haben demnach in Mitteleschenbach eine alte Geschichte, die nun wieder ganz neu aufleben soll – was natürlich verbindet. Mittlerweile besteht der Verein aus 40 Mitgliedern, man nimmt bereits heuer an 12 fastnachtlichen Brauchtums- und Faschingsumzügen mit 27 Maskenträgern teil. Die Gewänder und Masken wurden in den letzten Monaten in Handarbeit von einigen Vereinsmitgliedern geschaffen. Ludwig und Renate Baumgärtner stellten den Rohling für die Maske des „Woldmenschen“ her, welcher die Grundlage für die Holzmodelage von Willi Dörr bildete. Willi Dörr war es auch, der einen „Woldgeischd“, nämlich die „tierähnliche Waldteufelmaske“ geschnitzt hatte. Beide Masken hat er auch bemalt. Ein beauftragter Maskenschnitzer Edgar Spiegelhalter aus Freiburg hat die „Waldteufelmaske“ für uns angefertigt. Diese drei Gestalten tragen eine selbstgebaute Narrenpritsche, damit sie auch „gscheid schebbern“ können. Die Narrenpritsche ist übrigends ein ca. 500 Jahre altes, scherzhaftes Symbol des Rüge- und Strafbrauches. Die „Waldfee“ ist ebenfalls eine Holzmodelage und wurde von Isabel Westphal und Bettina Meyer entworfen, modelliert und bemalt. Während das von Vereinsmitgliedern entworfene Gewand von „Woldmensch“ und „Woldgeischdern“ (geschneidert von Dörr Bianca und Westphal Isabel) aus traditionellen Sackleinen besteht, trägt die „Waldfee“ ein von Isabel Westphal entworfen und genähtes, modernes Gewand. Zusammen steht diese Gruppe von Masken und Gewändern dafür, dass wohl das alte Brauchtum in erneuerter Form in der heutigen Zeit wieder angekommen ist.

Foto: Privat

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