Neuendettelsau ist Fairtrade Gemeinde

Dritte Kommune im Landkreis Ansbach

NEUENDETTELSAU

Es ist geschafft! Neuendettelsau ist nach Herrieden und Rothenburg o.d.T. nun die dritte Fairtrade Gemeinde im Landkreis Ansbach, war im Anschreiben „Kampagne Fairtrade Towns – Die Welt fair ändern“ zu lesen. Dank bereitwilliger Unterstützung örtlicher Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Kirchengemeinden sowie Bildungseinrichtungen konnte die Fairtrade Steuerungsgruppe die gestellten Kriterien, welche zum Erlangen des Titels notwendig sind, in kurzer Zeit erfüllen. Die Auszeichnung zur Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau mit Überreichung der Urkunde fand in einer Feierstunde im Rathaus statt, zu der neben Bürgermeister Gerhard Korn, Mitglieder des Gemeinderates, Landrat Dr. Jürgen Ludwig sowie Frank Braun, Initiator der ersten europäischen Fairen Metropolregion Nürnberg, erschienen waren. Musikalisch untermalt wurde die Feier von der Musikschule Mönchswald-Rezat, und im Foyer des Rathauses war die Ausstellung „Fair unterwegs“ mit vielen Anregungen zur ökofairen Beschaffung und Fairem Handel zu besichtigen. Die Kampagne Fairtrade Towns wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Mittlerweile ist daraus eine internationale Bewegung entstanden, die in 36 Ländern aktiv ist. In Deutschland sind es derzeit über 600 Städte und Gemeinden, Schulen und Universitäten, die sich unter diesem Titel öffentlich für einen gerechteren Handel einsetzen. Das Besondere an der Kampagne ist, dass sich Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen für den Fairen Handel engagieren. Bürgermeister Korn sieht in Neuendettelsau auf den ersten Blick ein reiches Angebot und auch das Bewusstsein für fairen Handel vorhanden. In verschiedenen Geschäften und Einrichtungen sowie im Rathaus erfolgte vielfach Umstellung auf regionale Produkte. Trotzdem führt Fairtrade immer noch ein Nischendasein im Vergleich zu den großen Handelsketten. Korn verwies hierbei auf zwischenzeitliche Erfolge, dank Dirk Sauer und Manfred Riedel, die sich dieser fairen Aufgabe angenommen haben. Der Bürgermeister appellierte an alle Mitbürger, dass diese Aktionen keine Eintagsfliegen bleiben und nachhaltig in unserem Bewusstsein wirken mögen – zum Schutz von Umwelt und Natur – für einen fairen Handel über den gesamten Globus. Landrat Dr. Ludwig reklamierte, wie manch einer mit Dingen des täglichen Lebens umginge, sei äußerst schändlich. Schon während der Schuljahre können Jugendliche andere Kontinente mit ihren Lebensweisen kennenlernen und hierbei auf Nachhaltigkeit achten. Dies sollte als Botschaft mit Begeisterung gelingen – somit die Schöpfung bewahren und die Welt ein Stück besser machen. Neuendettelsau ist die 649. Fairtrade Town Gemeinde in Deutschland und die 175. in Bayern, so Frank Braun im Rahmen seiner Laudatio. Klimawandel und Fragen sozialer Gerechtigkeit dieser Welt sind wohl die dringendsten Probleme dieser Zeit. Mehr als 2 Milliarden Menschen leben von weniger als 2 Dollar am Tag. Das sei zu wenig, egal wo wir leben. Jeder sollte das Grundrecht einer Existenz haben. Der Faire Handel versucht ein Modell auf Augenhöhe zu etablieren und dieses Unrechtssystem im globalen Handel aufzuheben, die Bauern und Produzenten erhalten mit fairem Handel für ihre Produkte sodann einen Mindestpreis. Und mit der sogenannten Fairtrade Prämie werden beispielsweise Schulen und Krankenhäuser gebaut. Der Titel Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau ist auch Verpflichtung. Die Auszeichnung ist nicht das Ende des Weges sondern hoffentlich erst der Beginn einer wunderbaren Reise, sagte Braun bevor er abschließend Erich Kästner zitierte: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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