Neuer Aufschwung für altbewährte Technik

CB-Funk, das Social Media der 70er Jahre!

HABEWIND-REGION / WELTWEIT

CB-Funk, dieses Kommunikationsmittel ist immer noch aktuell – trotz Smartphones und Internet. Auch wenn sich die Bedeutung des CB-Funks geändert hat: Der spezielle Funk dient der privaten Funkanwendung zur Sprach- und Datenübermittlung. Was heute Social Media ist, war vor über 40 Jahren der CB-Funk. Handys, SMS und Internet gab‘s noch nicht. Stattdessen sagte man „über Funk“ zuhause Bescheid, wenn‘s mal etwas später wurde. Und statt in WhatsApp zu tippen, sprach man eben miteinander. Drahtlos über den Äther, wie in einer großen Familie. Vielleicht haben Sie das alles sogar selbst miterlebt? Diese Zeiten sind vorbei. Deshalb ist CB-Funk aber noch lange nicht tot! Im Gegenteil, eigentlich ist er jetzt erst erwachsen geworden. Durch die jetzige Pandemie erlebt der CB-Funk neuen Aufschwung. Es bilden sich kleine Funkgruppen wie z.B. die Bayernrunde, Münchner Morgenrunde oder die Kreuzeichenfunker im Raum Ansbach, die sich sonntags ab 10:00 Uhr morgens auf dem Kanal 8, 16 oder 36 in den Modulationsarten FM (Frequenzmodulation) oder SSB (Einseitenband) treffen. Dort unterhalten sich Bayernweit bis zu 150 Stationen/Personen gleichzeitig. Sie berichten anschließend auf www.Funkbasis.de, dem „Funkerforum“, über ihre „Erfolge“ bzw. erreichten Stationen. Eine weitere besondere Gruppe von CB-Funkern sind die Fernfahrer, auch Trucker oder „Brummi-Fahrer“ genannt. Weltweit nutzen sie CB-Funk, um von Truck zu Truck miteinander zu sprechen. Man kennt sich und man hilft sich: Staus, Unfälle, Baustellen aber auch rechtzeitige Hinweise auf Radarfallen & Kontrollen durch Polizei oder Zoll werden ausgetauscht

Einsteigen – und zwar JETZT!

Heute gibt es viel mehr Möglichkeiten dieses Hobby auszuüben als zur damaligen Zeit. Früher gab es 12 Kanäle, heute sind es 80. Früher gab es nur eine Modulationsart, heute klassisch AM, FM & SSB. Seit einiger Zeit gesellen sich auch digitale Betriebsarten hinzu.

Die Geschichte des CB-Funks

1975 gab das damalige Bundesministerium für Post und Telekommunikation den CB-Funk in der Bundesrepublik Deutschland für die Allgemeinheit frei, zunächst 12 Kanäle in der Modulationsart AM (Amplitudenmodulation) mit einer max. Sendeleistung von 0,5 Watt für Feststationen und mobile Geräte sowie 0,1 Watt für tragbare Geräte. Für Feststationen wurde eine monatliche Gebühr in Höhe von 15 DM erhoben.

1977/78 kamen erste Geräte auf den Markt, die neben AM auch über die Modulationsart FM (Frequenzmodulation) verfügten. 1981 erweiterte das Ministerium den CB-Funk auf 21 Kanäle mit maximal 0,5 Watt, allerdings beschränkt auf die Modulationsart FM (Frequenzmodulation). Die Beschränkung auf FM begründete die Behörde mit der höheren Störsicherheit dieser Modulationsart. CB-Funk-Aussendungen in AM hätten in der Vergangenheit zu Störungen des Rundfunk- und Fernsehempfangs geführt. 1983 wurden die 40 Kanäle mit maximal 4 Watt Sendeleistung in FM und die 12 Kanäle mit maximal 1 Watt Sendeleistung in AM freigegeben. 1996 wurde der Frequenzbereich auf insgesamt 80 Kanäle erweitert, die teilweise auch für digitale Betriebsarten und die Modulationsart SSB (Einseitenband) auf den 12 AM-Kanälen mit 4 Watt PEP freigegeben wurde. Seit Dezember 2011 dürfen die Kanäle 1 bis 40 mit 4 Watt ERP in AM und FM sowie mit 12 Watt PEP in SSB, sowie die Kanäle 41 bis 80 mit 4 Watt ERP in FM genutzt werden.

Wie weit kann ich „funken“?

Die mit CB-Funkgeräten erzielbare Reichweite ist von verschiedenen Faktoren wie z.B. Sendeleistung, Antennenbauart, Antennenstandort und umliegender Bebauung abhängig. Mit auf dem Hausdach montierten Stationsantennen, meist Vertikalstrahlern, deren mechanische Länge 5,50 m und 6,50 m (entsprechend 1/2 bis 5/8 der Wellenlänge λ) beträgt, sind Reichweiten von ca. 40 km bis 150 km möglich. Im PKW verwendet man kurze Antennen (0,60m bis 1,45m), dort beträgt die Reichweite normalerweise etwa 10–30 km. Mit langen Mobilantennen (ca. 1,50 m bis 2,65 m) können – abhängig vom Standort manchmal fast so große Reichweiten wie mit Stationsantennen erzielt werden. Auch Einflüsse des Funkwetters äußern sich gelegentlich in Reichweitensteigerungen bis weit über 2000 km, wodurch der Charakter eines reinen Nahbereichsfunks verloren geht und lokale Kommunikation erschwert wird. Manche CB-Funker führen in solchen Zeiten internationalen Funkverkehr durch.

Text + Foto: Kevin Klima (DO6KP)



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