Neujahrsempfang der Reservistenkameradschaft Mitteleschenbach

MITTELESCHENBACH

Der Abend, der schon zur Tradition geworden als Neujahrs-Empfang ausgewiesen ist, begann mit einem gemeinsamen Abendessen, das die Vereinswirtin Christa Schwarz bestens vorbereitet hatte. Nach der Begrüßung des Gastredners und der Gäste durch den Vorstand Werner Stengel rief dieser die Ereignisse des Vereins vom vergangenen Jahr noch einmal in Erinnerung. Dazu gab er die geplanten Veranstaltungen des laufenden Jahres zur Kenntnis. Ihm folgte der Gastredner Hauptmann Florian Popp vom Landeskommando Bayern, stationiert im Karriere-Center in Nürnberg, mit dem Thema „Die Bundeswehr in Somalia, am Horn von Afrika“. In verständlichen Worten, unterstützt von Lichtbildern, versuchte er den Zuhörern die dortigen Gegebenheiten vorzustellen. So zeigte er das zu betreuende Seegebiet der Bundeswehr, was in der Größe gleich kommen würde der Entfernung vom Nordosten Polens bis zum Südwesten Frankreichs, also rd. 6,6 Mio qkm. Diese Dimension war den meisten der Anwesenden so gar nicht bewusst. So wurde es auch verständlich, dass man in diesem Gebiet die Piraten suchen muss. Hat man ein Boot aufgespürt, so muss zuerst sorgsam geprüft werden, ob es sich dann tatsächlich um Piraten handelt. Nach Popps Ausführungen kommen diese Boote den internationalen Frachtschiffen näher, setzen kleinere Boote aus, die mit wenigen Personen besetzt werden, die dann die Schiffe entern und in Besitz nehmen. Da auf diesen Schiffen mit Längen von 200 Metern nur wenige Matrosen sind, haben sie leichtes Spiel. Bis wiederum über verschiedene Kanäle die Bundeswehr davon Kenntnis erhält und reagieren kann, ist es meist schon zu spät. So hat man jetzt einen „Kanal“ eingerichtet, über den die Handelsschiffe mit Eskorte vom Horn von Somalia weit ins offene Meer begleitet werden, was in der Gegenrichtung genau so praktiziert wird. Somalia hat seit 1991 eigentlich keine Regierung, teilweise herrscht Bürgerkrieg. So erklärt es sich, warum von den Einwohnern, hauptsächlich im Süden des Landes, die eine oder andere dieser Machenschaften entstanden sind. Auch gab Popp zu verstehen, dass am derzeitigen Zustand dort nicht die kleinen Leute den Ton angeben und auch nicht die Gewinne vom Freikauf der Schiffe einstreichen. Nach offiziellen Stellen sollen sich zur Zeit noch fünf Schiffe in der Hand der Piraten befinden, dabei kein Deutsches. Für die Lösung, den Kreislauf der Piraterie zu brechen, gibt es nach seiner Meinung noch keine Lösung. Mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes fand der Vortrag seinen offiziellen Abschluss. Die folgenden Diskussionen zogen sich dann noch lange hin.

Text + Foto: H. Engst

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