Neujahrskonzert Wolframs-Eschenbach, die Zehnte!

WOLFRAMS-ESCHENBACH

„Wenn ich dirigiere, gibt es für mich keine Zeit“ sagt Christopher Zehrer. Und griff jetzt bereits zum zehnten Mal zum Taktstock, um das Wolframs-Eschenbacher Neujahrskonzert zu dirigieren. Mit kraftvollen Klängen aus der Ouvertüre zur Oper Carmen von Georges Bizet begann der Abend – Wiedererkennungswert der bekannten Melodien beim Großteil des Publikums inklusive. Von „fulminantem Auftakt“ dieses Jubiläumskonzertes sprach denn auch Bürgermeister Michael Dörr in seiner Begrüßung, in der er an die Anfänge des inzwischen traditionellen Konzerts Ende Januar vor einem Jahrzehnt  erinnerte. Ein „junger Bürger“ – das war der damals 23-jährige Dirigent Christopher Zehrer – hatte im November im Rathaus angefragt, ob man nicht ein Konzert mit Walzer- und Operettenmusik zum Neujahr veranstalten könne. Innerhalb von vier Wochen schaffte es der junge Künstler dann, ein Orchester zu finden und Sponsoren für die Finanzierung zu begeistern. Nachdem das ausverkaufte Konzert beim Publikum Begeisterung entfachte, entschloss man sich, ab 2010 an zwei Abenden Ende Januar zu spielen – bis heute. Von Beginn an dabei ist die Orchestergemeinschaft Nürnberg, die das Publikum in jedem Jahr auf‘s Neue begeistert. Das taten auch Sopranistin Heidelinde Schmid und Tenor Richard Resch, beide wohlbekannte Gäste des Neujahrskonzerts. Stimmgewaltig und professionell glänzten sie solo und im Duett mit Arien aus Operetten von Franz Lehár (Giuditta, Land des Lächelns) und Emmerich Kálmán (Die Csardasfürstin). Launig moderierte Dirigent Zehrer das Konzert, zog Parallelen zwischen „Welthauptstadt“ Wien und Wolframs-Eschenbach und führte das Publikum mit Anekdoten und vor allem musikalisch engagiert durch den Abend. Die erste Halbzeit endete mit Rossinis Ouvertüre zu Wilhelm Tell und entließ die Zuhörer angeregt in die Pause. Mit der Wiener Jubel-Ouvertüre (Franz von Suppé) ging es in den zweiten Teil des Abends, an dessen Ende die Polkas „Ohne Sorgen“ und „Unter Donner und Blitz“ Bewegung ins Publikum brachten. Die Zugaben waren dem Anlass und der Tradition dieser Konzertreihe angemessen: Schmid und Resch schenkten sich „Rosen in Tirol“, bevor der Walzer aller Walzer „An der schönen blauen Donau“ erklang. Den Radetzkymarsch durfte das Orchester dann ohne den Dirigenten spielen, der zum Schlussakkord doch noch geschwind auf die Bühne sprang. Ein rundum gelungenes Jubiläum!

Text + Foto: Susanne Hassen

Wussten Sie es noch?

Der Walzer „Wiener Blut“ und die Polka „Unter Donner und Blitz“ wurden beide beim allerersten Neujahrskonzert 2009 gespielt. In den vergangenen Jahren noch nie gespielt wurden die Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ und die Polka „Ohne Sorgen“. Alle anderen Stücke des Abends waren im Laufe der Jahre schon ein- oder mehrmals „dran“. Eine Besonderheit war übrigens 2013 die Aufführung des Singspiels „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky. Selbstverständlich immer dabei: Die Klassiker „An der schönen blauen Donau“ und der „Radetzkymarsch“, der in früheren Jahren übrigens auch schon mal vom Bürgermeister dirigiert werden durfte.

Text + Archivfoto: Susanne Hassen

 

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar