Nur Gewinner beim Schafkopf

50 Jahre Karteln beim Scheiderer

WINDSBACH (Eig. Ber.)

Früher wurde von 20:00 bis 01:00 Uhr gekartelt – jetzt, wo alle Teilnehmer etwas älter sind, geht es von 19:00 bis 22:00 Uhr. Früher hat „Rambo“ die Karten so auf den Tisch geknallt, dass die mittlerweile verstorbene Mutter des Wirts über der Gaststube nicht schlafen konnte. Sie kam dann herunter und schaltete mit einem Stock einfach den Lichtschalter aus! Streit unter den Spielern hat es nicht gegeben, jedoch ab und an mal Diskussionen. Weil Schwindeln nichts hilft, denn der Gewinn wurde bisher für Ausflüge ausgegeben – bei denen durften auch die Frauen mitfahren, damit die Männer auch jeden Montag ins Wirtshaus dürfen. Die Reisen gingen nach Paris, Hamburg, Stuttgart, in die Schweiz und nach Rom. Da der eine oder andere Spieler auch mal wegen der Familie, Krankheit oder geschäftlich nicht kommen kann, wird ein Ersatzspieler eingeladen. Und wenn es ganz kurzfristig ist wird ein Dreier oder Skat gespielt. Wenn die Gaststätte offen ist wird gespielt. Eine Zeitlang ist ein ehemaliger Windsbach Spieler, der wegen der Arbeit nach Nürnberg gezogen war, jeden Montag von Nürnberg raus gefahren um zu spielen, jedoch hat er das dann im Winter aufgegeben. Beim Schafkopf lernt man auch das Kopfrechnen und die Konzentration. Früher als in den Gaststätten noch geraucht werden durfte, mussten die Vorhänge zuerst mal in der Badewanne eingeweicht werden um den klebrigen Schmutz zu entfernen. Auch wurde die Wirtschaft immer wieder mit Spezialfarbe gestrichen. Und alle haben mitgeraucht. Auch die Euroumstellung brachte eine Tarifveränderung. Jetzt wurde nicht mehr um 5 Pfennige gespielt sondern um 5 Cent. Zwei der Spieler feiern in diesem Jahr Jubiläum: Alfred Willer und Hermann Scheiderer 50 Jahre (also seit 1969). Volker Theuerl seit 32 Jahren und Hans Steinmetz 1 Jahr. Auf dem Foto von links: Hans Steinmetz, Volker Theuerl, Alfred Willer und Hermann Scheiderer.

Foto: Haberzettl

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