Ode an die Freude erklang aus vielen Fenstern

SACHSEN B.ANSBACH

Natürlich klingt es von Dutzenden städtischer Hochhausbalkone beeindruckend und schlicht stimmgewaltiger, wenn sich die Menschen in diesen schlimmen Zeiten zum Singen verabreden. Jedoch auch „auf dem Dorf“  lässt sich Zuversicht zum Klingen bringen. Als sich am 22. März der Online-Aufruf „Musiker*innen für Deutschland“ durch das digitale Universum verbreitete, waren etliche Mitglieder des Gesangvereins Sachsen gleich Feuer und Flamme. An einem Sonntagabend Punkt 18.00 Uhr sollte überall, wer konnte und wollte, vom offenen Fenster oder dem Balkon aus Beethovens „Ode an die Freude“ spielen oder singen. Die Sachsener Sängerinnen und Sänger, die wie alle anderen derzeit nicht proben oder anderweitig gemeinsam singen können, nutzten dann auch die Gelegenheit zum – wenn schon nicht gemeinsamen, dann wenigstens gleichzeitigen Musizieren. Mit Saxofon, Blockflöte, Xylophon, Gitarre, Akkordeon und vielen weiteren Instrumenten, dazu natürlich den eigenen Stimmen, verbreiteten sie den „schönen Götterfunken“ von Ludwig van Beethoven und Friedrich Schiller im Dorf von Fenster, Balkon oder Terrasse aus. Okay, Chorleiter Helmut Lammel hätte, wäre er dabei gewesen, vielleicht den einen oder anderen Ton als etwas schräg erkannt und die Stelle wiederholen lassen. Ganz gewiss hätte er sich aber wie alle Beteiligten gefreut – über den virenfreien Abstand der Beteiligten und ihre gerade dadurch ganz enge Verbindung durch die Musik, die an diesem Abend um Punkt 18.00 Uhr an vielen einzelnen Stellen im Dorf erklang und auch viele Nachbarn an die Fenster lockte. Auf dem Foto zu sehen ist Moni Rauh, 2. Vorsitzende des GV 1910 Sachsen, am Fenster mit ihrem Saxophon.

Text + Foto: Susanne Hassen

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