Ökumenische Bibelwoche beschäftigte sich mit dem Philipperbrief

MERKENDORF

Mit dem Brief des Paulus an die Philipper setzte sich heuer die Ökumenische Bibelwoche in Merkendorf auseinander. Es sei ein sehr emotionaler Brief, den der Apostel Paulus an seine Gemeinde in der Stadt Philippi geschrieben habe, so Stadtpfarrer Detlef Meyer. Meyer war es auch, der den ersten Abend bestritt. Er gab eine kurze Einführung zu diesem Brief, der im Neuen Testament zu finden ist. Paulus schrieb diese Zeilen nach neuester Auffassung wohl in der Gefangenschaft in Ephesus um das Jahr 54 n. Chr. Dort war der Apostel wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“, so Meyer, von den Juden eingesperrt worden. Denn sie fühlten sich von den Lehren des Paulus provoziert. Der Pfarrer bezeichnete die kleine christliche Gemeinde  in Philippi als „Paulus‘ Lieblingsgemeinde“. Philippi war eine römische Veteranenstadt im heutigen Griechenland, wo sich seit 42 v. Chr. ehemalige römische Soldaten ansiedelten. Paulus gründete in diesem Ort seine erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden. In diesem nur vier Kapitel umfassenden Brief gehe es nach Meyers Worten, um „menschliche Zuneigung, Ärger und Streit, Vorbilder und Glaubenswachstum sowie den Ernst und die Freude in der Nachfolge Jesu“. Der Stadtpfarrer beschäftigte sich mit dem ersten Kapitel. Paulus freue sich darüber, was Gott für die Menschen getan habe. Er lobte die Gemeinde; warnte aber gleichzeitig vor Irrlehren. 15 Mal käme im Philipperbrief das Wort „Freude“ vor, so Meyer. Am zweiten Abend führte Diakon Dieter Blencke den mittleren Teil des Briefes aus. Hier ging es um den „Christushymnus“, auch „Philipperhymnus“ genannt, wobei es sich vermutlich um einen vorpaulinischen Text handelt, den der Apostel hier zitierte. Ein weiterer Abschnitt ist der Rückkehr der Mitarbeiter Timotheus und Epaphroditus gewidmet. Zum Abschluss der Woche kam Münsterpfarrer Jochen Scherzer aus Wolframs-Eschenbach. Im Schluss des Briefes mache sich Paulus Sorgen über „Traurigkeit und Hartherzigkeit in der Gemeinde“. Er warnte noch einmal vor falschen Lehren. Es gehe Paulus auch um „die Grundlagen des Christseins“, so der katholische Geistliche. Dem Gemeindegründer ginge es um einen Neuanfang mit Gott. Er blicke nach vorne und nicht zurück. Gott wolle, dass es den Menschen gut gehe und gebe ihnen daher seinen Frieden. Die Abende gestalteten der Männergesangverein, der Kirchenchor und der Posaunenchor musikalisch mit aus.

Text + Foto: Daniel Ammon

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