Ökumenischer Seniorenausflug führte nach Schwabach

„Schwabacher Artikel“ waren Gesprächsstoff

NEUENDETTELSAU

Wie in den Jahren zuvor wurde auch in diesem Frühjahr zu einem ökumenischen Seniorenausflug eingeladen. Ziel war heuer die Goldschlägerstadt Schwabach, die auch wegen der so genannten „Schwabacher Artikel“ bekannt ist, die im dortigen Gasthaus „Goldener Stern“ verfasst wurden. Besichtigt wurde unter anderem die neu renovierte evangelische Kirche St. Martin sowie die ebenfalls neu renovierte katholische Kirche St. Sebald. Dort fand auch zum Abschluss des Ausflugstages eine ökumenische Andacht statt. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen hatten die Ausflügler einen schönen Nachmittag. Kaffee und Kuchen gab es im Gasthaus „Goldener Stern“, das einen geschichtsträchtigen Namen hat, von dem später noch die Rede sein wird.

Die Ausflügler wurden begleitet von Dekan Wolfgang Hörl von St. Franziskus und Pfarrer Heiner Stahl von St. Nikolai. Der katholische Geistliche Hörl gab einen Einblick in die Geschichte der „Schwabacher Artikel“ und wusste dahingehend auch Fragen zu beantworten. In St. Martin konnte ein Fremdenführer viel über das Gotteshaus erzählen und in St. Sebald schilderte die Architektin, die für die Renovierung verantwortlich war, was es Besonderes zu beachten und zu bewundern gab.

Nachdem im Gasthaus „Goldener Stern“ historischer Boden betreten wurde, soll auch dahingehend etwas über die Bedeutung dieses Hauses gesagt werden. Wikipedia sagt über die „Schwabacher Artikel“ folgendes: „Die Schwabacher Artikel sind eine der frühesten lutherischen Bekenntnisschriften. Ursprünglich waren damit Artikel bezeichnet, die der Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach am 14. Juni 1528 mit den Nürnbergern zu Schwabach unter dem Namen der Schwabacher Visitationsartikel festsetzte als Grundlage für Einführung der Reformation in seinem Lande. Später galt die Bezeichnung für 17 Artikel, ein gemeinsames Bekenntnis von Ansbacher und Wittenberger Theologen. Diese Artikel waren nach der Protestation zu Speyer auf eine Anregung des Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach entstanden, der durch ein gemeinsames Bekenntnis die Bündnispolitik der lutherischen Reichsstände gegen Kaiser Karl V. stärken wollte. Die Artikel wurden von Philipp Melanchthon im Sommer 1529 unter Mitwirkung Martin Luthers verfasst. Bei dem Konvent zu Schwabach vom 16. bis 19. Oktober 1529 im Gasthof Goldener Stern am Schwabacher Marktplatz wurden sie von sächsischer Seite den Abgeordneten der oberdeutschen Städte als Bundesbedingung vorgelegt. Die Artikel befassen sich mit Trinitätslehre, Christologie, Erbsünde, Rechtfertigungslehre, Sakramentenlehre, Ekklesiologie und Eschatologie. Die Schwabacher Artikel wurden zusammen mit den Torgauer Artikeln eine Grundlage der Confessio Augustana.“ Dieser religionsgeschichtliche Rückblick war für die Zuhörer gerade im Jubiläumsjahr der Reformation ein besonders interessantes Thema.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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