Ohne Wasser geht es nicht…

PETERSAURACH (Eig. Ber.)

Die letzten Einsätze der FFW Petersaurach haben gezeigt, dass ein effizienter Wassereinsatz im Innenangriff das A und O der schnellen und erfolgreichen Brandbekämpfung ist. In der Brandübungsanlage der Berufsfeuerwehr Nürnberg wurden Ende September vier Feuerwehrkameraden aus Petersaurach, vier aus Großhaslach und ein Kamerad aus Gleizendorf geschult. Die professionelle Schulung erfolgte in vier Abschnitten. Zuerst war die Türöffnung Thema, hierbei standen die Eigensicherung und das taktische Vorgehen mit der Schlinge und Feuerwehraxt im Vordergrund. Allen Teilnehmern wurde nochmal eingeprägt, dass sich hinter jeder Tür eine große Gefahr verbergen kann, z.B. ein Hund in Panik. Nach ausführlicher Begehung der gesamten Anlage und Erklärung der Notfall- und Sicherheitseinrichtungen konnte man mit der Hitzegewöhnung los legen. Hierzu ging Uwe Wahl von der BF-NÜRNBERG und Mitglied der FW-Petersaurach mit in dem Brandraum, startete die Erhaltungsflamme und danach die Befeuerung. Dadurch wurde der Raum im Deckenbereich bis zu 300 Grad erhitzt, ein Atmen ohne Maske wurde schwerer. Dies war nur noch in Bodennähe möglich, bei ca.100 Grad. Die Vorteile und Grenzen der Feuerwehrschutzausrüstung wurden jedem Teilnehmer klar. Im dritten Teil der Sonderausbildung war das Flashover-Training (explosionsartiges Durchzünden der Rauchgase) angesagt. Hierbei wollte man die drei Wasserstöße bei richtiger Strahlrohreinstellung ca. 100 l/min und einem Winkel von ca. 45 Grad sehen. Aus der Deckung heraus wurde die Feuerwalze, die über den Trupp rollte, bekämpft. Im vierten und letzten Schulungsblock ging es darum, die gesammelte Vorgehensweise im Einsatz zu zeigen. In der Lage „Werkstattbrand“ wartete im ersten Raum ein brennender Topf mit Fett und die drohende Flashover- und Fettexplosionsgefahr. Ein Löschen des Fetttopfes mit Wasser hätte ein Inferno ausgelöst, lediglich die Wasserstöße um die Rauchgase zu kühlen und den Deckel auf den Topf zu legen, um das Feuer zu kontrollieren wurden schnellst möglich in den Zwei-Mann-Trupps durchgeführt. Beim nächsten Raum versperrte eine Tür das kriechende Vorgehen der Einsatztrupps. Eine klare Absprache und sichere Öffnung durch die Trupps stand im Mittelpunkt. Hinter dieser Tür befanden sich brennende Gasflaschen, dies machte ein Umstellen des Hohlstrahlrohres zum Löschen nötig. Unter Kühlung mit Löschwasser des 2. Angriffstruppmann konnten die Ventile der beiden Gasflaschen verschlossen werden, um dem Feuer das Brandmittel zu entziehen. Im nächsten Abschnitt galt es eine brennende Treppe zu löschen, hierbei war die Zugänglichkeit zwischen den Treppenstufen äußerst mühsam. Die anschließende Besprechung und das Feedback der beiden Ausbilder nahmen die Teilnehmer zum Anlass, sich noch mal bei der FW-WACHE 4 und den beiden Ausbildern Andreas und Uwe für die sehr realistische und praxisnahe Ausbildung zu bedanken.

Fotos: Raimund Großberger

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