Seit 125 Jahren eine feste Größe in der Stadt
HEILSBRONN
Wenn jemand Geburtstag feiert, dann lädt er Gäste ein. So war es auch beim Radsportverein 1892 Heilsbronn, der sein 125. Gründungsjubiläum beging. Die Hohenzollernhalle war ein würdiger Rahmen. Zahlreiche Gäste kamen, und die Heilsbronner Musikanten, unter der Leitung von Franziska Langer, sorgten für musikalische Umrahmung mit beschwingten Weisen und Schlagermelodien von einst und jetzt. Grußworte wurden gesprochen, verdiente und langjährige Helferinnen und Helfer sind mit Aufmerksamkeiten bedacht worden. Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer überbrachte, auch im Namen des Stadtrats von Heilsbronn, Glückwünsche zum Jubiläum und bedankte sich, dass er die Schirmherrschaft übernehmen durfte. „In den vergangenen 125 Jahren hat sich das Fahrradfahren in unserer Gesellschaft nicht nur zu einem Massenfortbewegungsmittel entwickelt, sondern sich auch vor allem als Freizeitsport einen festen Platz im Bewusstsein der Menschen erobert“, so Dr. Pfeiffer. Auch in Heilsbronn hat diese Sportart schnell ihre Freunde gefunden und der Radsportverein durfte bereits viele sportliche Erfolge feiern. Gleichzeitig wurde dem Radfahren als Gemeinschaftssport ein hohes Maß an Aufmerksamkeit gewidmet. Der Bürgermeister erinnerte sich, dass in seiner Jugend bei Festzügen das Hochrad, auch „Knochenbrecher“ genannt, gefahren von Willi Spanner, ein fester Bestandteil war. Herausragende Events waren die Radrennen um den Katharinenturm und als weitere wichtige Ereignisse galten im sportlichen Leben der Münsterstadt die Bayernrundfahrt und das Stadtradeln – dank Hans Albig. Auch stehe das Radfahren als Gesundheitssport im Mittelpunkt des Interesses, in dem sich Naturerleben und Gemeinschaftsgefühl auf angenehme Weise vereinen lassen, so das Stadtoberhaupt. Harald Schwager vom Bikesport Ansbach fühlt sich, wie er sagte, als Heilsbronner. Er blickte in seinem Grußwort zurück in die 50er Jahre mit der Neugründung des Vereins. Der Radrennen wegen bezeichnete er Heilsbronn als Wiege des Radsports in Mittelfranken. Start und Ziel waren damals am Bahnhof, und Schwager nannte Namen und sportliche Aktivitäten aus jenen Tagen. Harald Schmidt blickte als Vorsitzender mit Stolz und Freude auf das 125jährige Jubiläum des Vereins. Vielfältige Angebote stehen Interessierten zur Verfügung, so Schmidt – und ein Rückblick auf die bisherigen Vorsitzenden, ihre Amtszeiten, auf Veranstaltungen und Festabende, durfte auch nicht fehlen. Der Verein, der gegenwärtig 192 Mitglieder zählt, erfreue sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung und stehe auf festem Boden. Schmidt ließ noch so manche Begebenheiten Revue passieren und erntete dafür reichlich Applaus. Der Verein sei eine wichtige Institution in Heilsbronn, bei dem die Rennsportgruppe zurzeit den meisten Zulauf erlebe. Einblicke in die Vereinschronik gab Willi Spanner, Vorsitzender von 1986 bis 2002. In Zeitsprüngen umriss er die Erfindung des Fahrrads vom hölzernen Laufrad über das Hochrad bis hin zu den hochmodernen Fahrrädern unserer Tage. Er ging auf Radtouren ein, sprach von Bildersuchfahrten und Fuchsjagden, die bestens für Familien geeignet waren, und warf auch immer wieder lustige Anekdoten ein. Kameradschaft und Verbundenheit machen diesen Verein zu etwas Besonderem – und außerdem sei das Fahrrad die heute am meisten verkaufte Maschine, meinte Spanner. Zum Abschluss und Höhepunkt der Jubiläumsfeier standen noch Ehrungen für verdiente und langjährige Mitglieder an. 25 Jahre sind dabei: Karin und Günther Leidel, Bernd Beß, Hans und Oliver Zwörner (war abwesend) und Ottokar Kellermann. 40 Jahre: Josef Bader und Hans Stützer (war abwesend). 50 Jahre: Fritz Rummel (war abwesend) und 60 Jahre: Werner Bock, der eine goldene Ehrennadel nebst Urkunde erhielt. „Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“, sagte Vorsitzender Harald Schmidt und überreichte den Frauen für ihre erbrachten Leistungen einen Blumenstrauß. Auch äußerst engagierte Männer wurden geehrt und mit einer Flasche Wein bedacht.
Text + Fotos: Klemens Hoppe
