„Sekretärinnen“ zu Gast bei der Heilsbronner Kultur im Kreuzgang

HEILSBRONN

Geschäftig eilen die fünf Sekretärinnen an ihren Schreibtisch und nehmen Platz. Eins haben alle Arbeitsbereiche gemeinsam: die Schreibmaschine. Ansonsten wurden die Tische unterschiedlich dekoriert. Bei der schwangeren Sekretärin liegt griffbereit die Zeitschrift „Familie“ und eine Thermoskanne, vermutlich mit Fencheltee gegen die Übelkeit. Bei der etwas rundlicheren Sekretärin im Dirndl warten Kekse für den kleinen Hunger zwischendurch. Wie auf Kommando fangen die Frauen an, rhythmisch in die Tasten ihrer Schreibmaschine zu hauen. Die passende Begleitung liefert das Lied „The Typewriter“ von Leroy Anderson. Gleichzeitig sind alle fünf Blätter fertig geschrieben und werden stolz von den Sekretärinnen in die Höhe gehalten. Ein ganz normaler Arbeitstag nimmt seinen Lauf. Singend teilen die Frauen ihre Sehnsüchte, Wünsche und auch Probleme mit. So schmettert der Büro-Vamp „Zu geil für diese Welt“ und zeigt damit dem Zuschauer ein dezentes Selbstbewusstsein. Immer wieder klingelt das Telefon. Doch statt den Geschäftskunden sind die Verehrer der Damen am Telefon. Liebesgedichte werden durch die Leitung gesäuselt, während die Kolleginnen schon genervt die Augen verdrehen. Als der schüchterne Bürobote hereinkommt und leidenschaftslos „ich brech‘ die Herzen der stolzesten Frau‘n, weil ich so stürmisch und so leidenschaftlich bin“ vor sich hin singt, ist es um die Bürodamen geschehen. Die liebestollen Frauen stürzen sich auf ihn und reißen sich die Kleider vom Leib und kreischen in den höchsten Tönen. Der Bürobote blüht auf und entpuppt sich als feuriger Italiener. Eine konkrete Handlung hat das Stück von Franz Wittenbrink nicht. Die kleinen Geschichten der Sekretärinnen werden über Lieder und Choreografien erzählt. Normalerweise finden die Aufführungen bei den Klosterhofspielen in Langenzenn statt. Bereits seit 2000 findet die von Altbürgermeister Walter Träger initiierte „Kultur im Kreuzgang“ in Heilsbronn statt. Neben den „Sekretärinnen“ konnten die Besucher die traditionelle Chorserenade und die Band „Nauswärts“ aus Franken bewundern.

Text + Foto: Roswitha Engelen

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