Die heile Welt von ehedem
NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
„Liebe kleine, heile Welt“ heißt die 44. Sonderausstellung im Löhe-Zeit-Museum des Heimat- und Geschichtsvereins Neuendettelsau, die am 11. September um 11:00 Uhr eröffnet wird. Zu sehen sind Puppenstuben, Kaufläden und andere Spielsachen, die aus dem privaten Museum Zeilinger in Andorf stammen. Das Andorfer Puppenstuben-Museum ist inzwischen längst mehr als ein Geheimtipp. Vor etwa 25 Jahren begann Johanna Zeilinger damit, Kinderspielzeug zu sammeln und sie erwarb 146 Exponate. Die meisten dieser Spielsachen stammen aus den Jahren kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, aber es sind auch Stücke dabei, die schon im 19. Jahrhundert entstanden. Sehr oft sind sie – liebevoll selbst gebastelt – Geschenke von Vätern und Großvätern an Kinder und Enkel in einer ärmeren Zeit, als das Geschenke-Kaufen noch nicht Selbstverständlichkeit war. In den meisten Fällen waren die Neuerwerbungen von Johanna Zeilinger stark restaurationsbedürftig. Und wie eben eine Restaurateurin ging die Frau ans Werk und machte aus den meist ramponierten Exponaten viele echte Schmuckstücke, die ein Abbild einer lieben kleinen, heilen Kinderwelt von ehedem widerspiegeln. Tausende von Besuchern sahen sich in den vergangenen Jahren die Ausstellung in Andorf an, Busse voll mit Interessenten reisen regelmäßig aus ganz Bayern an. Ausgewählte Stücke aus der Sammlung Zeilinger/Holler zeigt nun in einer Sonderausstellung das Löhe-Zeit-Museum in Neuendettelsau bis zum 4. Dezember 2016. Zur Ausstellungseröffnung um 11:00 Uhr spricht – musikalisch untermalt – der Journalist und Schriftsteller Ulrich Rach, der die rätselhafte Geschichte eines der Kaufläden vor einiger Zeit journalistisch-literarisch aufarbeitete und damit für einen weiteren Besucher-Boom im Andorfer Museum sorgte. Öffnungszeiten: Jeweils Sonn- und Feiertag von 14 bis 17 Uhr. Gruppenführung jeweils nach Absprache möglich (Telefon 09874/4283).
Text: Walter Hacker
