Spatenstich zur Kläranlagenerneuerung

MITTELESCHENBACH

Nach einer langen intensiven Planungs- und Genehmigungsphase von etwa vier Jahren war es jetzt soweit und der offizielle Spatenstich zur Erneuerung der Kläranlage Mitteleschenbach konnte erfolgen. Bereits im Vorfeld wurden kleinere Arbeiten auf den Weg gebracht, wie der Nachklärteich entschlammt und der Auslauf umgelegt. Bürgermeister Stefan Maul begrüßte die anwesenden Gäste und gab einen kleinen Abriss zur Historie der Kläranlage. Der Geschichte nach wurde die erste Kläranlage der Gemeinde Mitteleschenbach 1969 in Betrieb genommen, die damaligen Kosten beliefen sich auf 1.745.728 DM und knapp 25 Jahre später wurde die Kläranlage erneuert und erweitert, wodurch erneut Kosten entstanden, dieses Mal in Höhe von stolzen 4.634.025 DM. Die Einleitungserlaubnis endete für diese zweite Kläranlage bereits zum 31.12.2011 und konnte letztendlich bis Ende 2016 verlängert werden. Es war also dringender Handlungsbedarf gegeben, da die Anlage zum einen nicht mehr auf dem Stand der Technik und zum anderen hydraulisch überlastet (13l/s, künftig 16l/s) war. Des Weiteren sind mechanische Teile nach 23 Jahren stark verschlissen und der Vorfluter gilt als „stark verschmutzt“ und muss gemäß der Europäischen Wasserrechtsrahmenrichtlinie in einen „guten Zustand“ gebracht werden. Frau Kemmer-Schaller, Abteilungsleiterin vom Wasserwirtschaftsamt des Landkreises Ansbach, stellte dem Gemeinderat bereits im März 2012 die Anforderung an die künftige Abwasserreinigung vor, insbesondere der „Dentrifizierung“. Mit der Lage im Wasserschutzgebiet Gersbach hat dies, wie betont wurde, nichts zu tun. Im März 2015 wurde der Plan mit einer etwaigen Gesamtsumme von 1.803.000 € durch den Gemeinderat beschlossen und die Finanzierungsentscheidung wie folgt getroffen: 75 % sollten über Verbesserungsbeiträge und 25% über Abwassergebühren geschultert werden. Den Auftrag für die Bauwerkstechnik sowie für die Elektro- und Maschinentechnik erhielt inzwischen die Firma ZWT aus Bayreuth. Der Gemeinderat entschied sich mehrheitlich für das Nebenangebot dieser Oberfränkischen Firma, die eine patentierte BIOCOS-Kläranlage mit „Nitrifikation“, „Dentrifikation“ und gemeinsamer Schlammstabilisierung errichtet. Laut der Fa. ZWT ist diese Art der Kläranlage äußerst wartungsarm und sehr einfach zu bedienen. Es entsteht ein rechteckiges statt zwei runder Becken, wodurch sich deutliche Kostenvorteile ergeben. Schließlich wurde im April 2016 auch die „Gehobene Erlaubnis nach § 15 WHG“ vom Landratsamt bis 2035 erteilt und so konnten 595 Verbesserungsbeitragsbescheide an die Bürger erlassen werden, die sich auf drei Ratenzahlungen bis Juli 2017 verteilen. In den nächsten Monaten werden eine neue Rechen- und Sandfanganlage, ein neuer Gebläse- und Lagerraum, sowie das neue Belebungsbecken entstehen. Die Betriebsgebäude werden umgebaut, ebenso der Schlammwasserspeicher. Ende 2016 sollen die neuen Betriebsteile in Betrieb gehen, und im Frühjahr 2017 kann der aus dem Jahre 1969 stammende Tropfkörper schließlich abgerissen werden. Lediglich die Restarbeiten, wie Wege und Pflasterarbeiten werden noch bis Sommer 2017 andauern.

Text + Foto: ma

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