HEILSBRONN (Eig. Ber.)
Im April erhielten zwei 7. Klassen der Markgraf-Georg-Friedrich-Realschule Heilsbronn Besuch vom Theater Ansbach, das ihnen sein Klassenzimmerstück zum Thema „Cybermobbing“ präsentierte. Darunter versteht man das bewusste Beleidigen und Fertigmachen einer Person, z.B. bei sozialen Netzwerken im Internet. Die Zwei-Mann-Gruppe des Theaters veranschaulichte sehr gut, wie es Jugendlichen ergehen kann, wenn sie allzu leichtfertig mit selbst gedrehten Party-Filmen umgehen und diese bei Youtube oder diversen Facebook-Seiten hochladen und somit jeder Zugriff auf das brisante Material hat. Die Kommentare anderer können dazu führen, dass die Betroffenen auch im realen Leben immer mehr in eine Außenseiterrolle geraten und sogar vor Selbstmordgedanken nicht zurückschrecken. Besonders eindrucksvoll bei der Darstellung war, dass der weibliche Teil des Duos praktisch im Alleingang alle Szenen vorspielte, während der männliche Teil für die Technik und den Großteil der Nachbesprechung zuständig war. Den Schülern wurde sehr gut näher gebracht, dass es zunächst Spaß macht, Internetbeiträge spöttisch zu kommentieren, für viele die Grenzen bis hin zum perfiden Mobbing jedoch fließend sind und für die Betroffenen die Lage oft aussichtslos erscheint. Das Theater-Team machte Mut, nicht passiv in der Opferrolle zu verharren, sondern Beleidigungen im Netz durchaus bei der Polizei anzuzeigen. Die anwesenden Schüler und Schülerinnen zeigten große Betroffenheit und vielen wurde erst in der Nachbesprechung richtig bewusst, wie viel sie leichtfertig über sich selbst im Internet verraten.
Die Veranstaltung konnte dank der großzügigen Unterstützung des Jugendamtes Ansbach und der Bürgerstiftung Heilsbronn ohne finanziellen Aufwand von Seiten der Schüler stattfinden. Nochmals herzlichen Dank dafür!
Text: Kathrin Zankl + Vera Schubert / Foto: Privat
