Übertragungsnetze in die öffentliche Hand

Diskussionsbeitrag der N-ERGIE
Übertragungsnetze in die öffentliche Hand

Die Stromnetze sind der infrastrukturelle Lebensnerv eines Landes. Auf der Höchstspannungsebene – dem Übertragungsnetz –

steht ein massiver Ausbau bevor, der Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe verursacht. Diese Kosten sind überwiegend von den Bürgern und den mittelständischen Unternehmen zu bezahlen. Deren Stromrechnungen werden hierdurch über viele Jahre weiter ansteigen.

Profiteure sind dabei die vier Übertragungsnetzbetreiber, die mit dem Ausbau hohe, staatlich garantierte Renditen erzielen. „Ich frage mich ernsthaft, ob der Ausbau der Übertragungsnetze nicht durch eine neue Infrastrukturgesellschaft in öffentlicher Hand erfolgen sollte“, sagt Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-ERGIE Aktiengesellschaft.

„Die Mittel für die Finanzierung dieser Investition stehen zur Verfügung: Mit rund 23 Milliarden Euro hat sich die Atomindustrie aus den Risiken der Atommülllagerung freigekauft. Diese Gelder in den Ausbau und perspektivisch in den mehrheitlichen Erwerb der deutschen Übertragungsnetze zu investieren, wäre eine lohnende Geldanlage. Die Bürger würden so an den Gewinnen ihres Beitrags zur Energiewende beteiligt werden.“

In allen europäischen Ländern sind auch seit der Liberalisierung der Energiewirtschaft die Übertragungsnetze in staatlicher Hand verblieben – mit einer Ausnahme: Deutschland. Derzeit können die vier Übertragungsnetzbetreiber deshalb hohe, risikofrei erwirtschaftete Gewinne abführen.

„Wenn das Netz schon ausgebaut werden muss, dann sollten die Renditen wenigstens in Deutschland bleiben und hier reinvestiert werden“, erklärt Hasler. „Zudem sollte der Netzausbau in einem volkswirtschaftlich sinnvollen Maß erfolgen. Dazu müssen Alternativen gleichberechtigt geprüft werden.“

Mit der mehrheitlichen Überführung der Übertragungsnetze in die öffentliche Hand erhofft sich die N-ERGIE eine ergebnisoffene Diskussion der Alternativen zum derzeit überdimensioniert geplanten Netzausbau.

Quelle: N-ERGIE Aktiengesellschaft

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