Vive l’Europe – Es lebe Europa!

NEUENDETTELSAU / TREIGNAC (Eig. Ber.)

Alle zwei Jahre macht sich eine Gruppe aus Neuendettelsau auf den Weg zur französischen Partnergemeinde nach Treignac. Als musikalische Botschafter für Deutschland begleiteten 2019 die Sängerinnen und Sänger der Laurentius Kantorei die Reise und gaben in Frankreich an zwei Orten Konzerte. „Liebe Freunde, seid HERZLICH WILLKOMMEN und genießt eure Zeit bei und mit uns!“ Schriftlich und gefällig verziert bekam das jeder, der nach Treignac mitgefahren war, in die Hand gedrückt. Was für ein Empfang bei der Ankunft am Tag Christi Himmelfahrt! Zwei Busse hatten 51 Neuendettelsauer in ihre vertraute Partnergemeinde gebracht, die zudem von neun Vereinsfreunden mit dem eigenen Auto angesteuert wurde. Weiter in das idyllisch gelegene Donzenac, rund 50 km südlich davon, reisten 15 Bürger aus Wolframs-Eschenbach, die als Gäste im ersten Dettelsauer Bus saßen. „Bon Jour! Bienvenus! Ça va?“ Freudig und herzlich, wie man es seit mehr als 20 Jahren gewohnt ist, war die Begrüßung vor dem renovierten Gemeindezentrum. In Erinnerungen schwelgten Einheimische und Gäste sodann bei einem meist sich lange hinziehenden Abendessen bei den gastgebenden Familien. Man kennt sich, man ist zu Hause, müde nach fast 1000 Kilometern, aber glücklich und geborgen bei guten Freunden. Für den aus 26 Sängerinnen und Sängern bestehenden Chor der Laurentius-Kantorei, dirigiert von Martin Peiffer, begann am zweiten Tag die Pflicht: er gab ein Konzert in der Kirche von Sainte-Fortunade. „Les Chrétiens de Neuendettelsau et de Treignac sont unis dans Le Christ – Die Christen von Neuendettelsau und Treignac sind in Christus vereint“ steht auf der wunderschön verzierten, von der St. Franziskusgemeinde des Löhedorfs als Geschenk überreichten Osterkerze, die Gérard Coignac, der Bürgermeister der Partnerkommune sowie deren Pfarrer Michel Samba anschließend in Empfang nahmen. Beim Festabend in der Salle des Fêtes mit üppigem Essen (fünfgängiges Menu) und Live-Musik lag schon Abschiedsstimmung in der Luft, die man mit ausgelassener Fröhlichkeit zu verdrängen suchte, wenn, nach den offiziellen Ansprachen und Freundschaftsbeteuerungen der jeweiligen Rathauschefs und Vereinsvorstände ausgiebig von fast jedermann und jeder Frau (Kinder nicht zu vergessen) das Tanzbein geschwungen wurde. Das muss allerdings auch einmal gesagt werden: die lange Reise war, sowohl hin als auch zurück, ausgesprochen angenehm, nicht zuletzt wegen der freundlichen, hervorragenden Busfahrer sowie der kompetenten Organisation der Fahrt durch die Vereinsvorstandschaft. Insbesondere die Picknickpausen auf den Rastplätzen der französischen Autoroute bleiben in guter Erinnerung als Momente der Labung, der Stärkung und der Geselligkeit. Dank gebührt auch dem Bezirk Mittelfranken für die finanzielle Unterstützung dieser Begegnung. Der herzliche, ungezwungene, freundschaftliche Austausch der Bürger zweier befreundeter Nationen, das ist Jumelage. So lebt Europa.

Text: Günter Kohlmann + Foto: Günter Kohlmann / Angelika Hahn

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