Widerstand im Schwabachtal

Bürger wehren sich gegen Stromtrasse

KOTTENSDORF (Eig. Ber.)

Als Ende Mai doch für die meisten sehr überraschend die Pressemeldung kam, dass die von der Bundesnetzagentur beauftragte niederländische Firma Tennet die sogenannte Juraleitung weiter südlich verlaufen lassen könnte, formierte sich in der betroffenen Region schnell Widerstand. Denn die geplante 380kv Leitung könnte zukünftig nicht auf der geplanten Bestandstrasse von Raitersaich nach Altheim laufen, sondern einen circa 10km längeren Umweg durch das Schwabachtal nehmen, die sogenannte Südtrasse. Diese würde sowohl für die Menschen, als auch für die Tier- und Pflanzenwelt im Schwabachtal und dessen Umgebung teils doch schwerwiegende Folgen haben und große Eingriffe bedeuten.

Daher haben sich Mitte Juni einige Bürgerinnen und Bürger der von der Alternativroute betroffenen Orte der Gemeinde Rohr versammelt, um sich mittels einer Bürgerinitiative gegen diese Pläne zu wehren. Diese Bürgerinitiative wurde nun am 23. Juni im Feuerwehrhaus Kottensdorf gegründet. An die 300 Schwabachtaler und auch Einwohner anderer betroffener Gemeinden sind der Einladung gefolgt und hörten zu Beginn einen sehr informativen Vortrag, durch welchen sie sich ein Bild von der aktuellen Situation machen konnten. Christian Strobl aus Gustenfelden führte sehr sachlich und anschaulich durch den Abend und betonte bei seiner Präsentation stets, dass es der Schwabachtaler Bürgerinitiative nicht darum gehe, weitere Alternativrouten zu finden. Man wolle den schwarzen Peter nicht weiterschieben. Vielmehr gebe es einen neuen Ansatz, nämlich den, ob man die Trasse denn angesichts immer weiter wachsender alternativer Energien in der Region tatsächlich in ein paar Jahren noch brauchen werde. Am Ende des Vortrags entwickelte sich noch eine rege Diskussion, bei welcher der Redner sich nicht von den oben dargestellten Gesichtspunkten abbringen ließ. Das Sankt-Florian-Prinzip werde es nicht geben. Im Gegenteil, man wolle sich hier weiter vernetzen und zukünftig womöglich bei Schnittpunkten mit anderen Bürgerinitiativen zusammenarbeiten, um sich gegenseitig zu unterstützen. Insbesondere sind nun in der nächsten Zeit weitere Aktionen geplant, an denen jetzt gearbeitet werden kann. Insgesamt fand der Abend großen Anklang und fast alle anwesenden Bürgerinnen und Bürger trugen sich am Ende ein, um Mitglied der Initiative „Rettet das Schwabachtal“ zu werden. Für noch Unentschlossene oder weitere Interessenten liegen Listen in den Gustenfeldener Hofläden aus. Zudem kann man unter dem Link wa.p53.eu einer WhatsApp-Gruppe beitreten, um aktuelle Informationen zu erhalten. Das Organisationsteam freut sich auf weitere Unterstützung.

Text: Christian Strobl

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