„Ein Dorf in der Nacht – eine Sage erwacht“
MITTELESCHENBACH
Bereits zum fünften Mal luden die Woldschebberer zur Sageninszenierung am Dorfplatz ein – und trotz frostigem Wetter kamen viele, um das Spektakel anzuschauen und mitzufeiern. Allein zum Nachtumzug waren 30 Brauchtumsgruppen aus Franken, dem Altmühltal und aus dem Schwäbischen gekommen. Begleitet wurden sie von fünf Guggenmusiken und den Obererlbacher Böllerschützen, die den Umzug lautstark eröffneten. Insgesamt 600 Teilnehmer machten den Nachtumzug dann schließlich zu einem besonderen Erlebnis, und erstmals war auch der neunfach geschwänzte Teufel als neue Brauchtumsfigur der Woldschebberer dabei. Wunderschöne, handgeschnitzte Masken sowie tolle, meist selbstgenähte Kostüme, das zeichnet die zahlreichen Brauchtumsgruppen aus. Seit nunmehr 12 Jahren treibt auch die Mitteleschenbacher Brauchtumsgruppe ihr „Unwesen“ und ist bekannt auf zahlreichen Umzügen. Nicht zuletzt auch dank ihrer in Mittelfranken einzigartigen „Schnappviecher“, die mit lautem Schebbern etwas ganz Besonderes sind.
Am Dorfplatz angekommen wurde wieder die Mitteleschenbacher Sage „Der Hexenschemel“ aufgeführt, dessen Geschehen sich nach alten Überlieferungen genau an diesem Ort zugtragen haben soll. Ein Bauer wollte demnach eines Nachts die Geister, Hexen und Teufel schauen, freilich ohne dass sie ihn sehen oder gar etwas antun konnten. Deshalb fertigte er einen Schemel aus neunerlei Holz und kniete sich mitten am Dorfplatz darauf. Tatsächlich kamen um Mitternacht die guten und bösen Geister und rauschten mit lautem Getöse an ihm vorbei, ohne ihm jedoch etwas anhaben zu können. Angelehnt an diese Sage entstanden schließlich im Laufe der Jahre auch die Figuren der Woldschebberer.
Im Anschluss wurde im beheizten Zelt noch ausgiebig gefeiert. Für das leibliche Wohl war durch die Woldschebberer wieder bestens gesorgt, und für die richtige Stimmung sorgte „DJ Big Wire“. Die Woldschebberer freuten sich über die zahlreichen Teilnehmer am Nachtumzug, die zahlreichen Gäste und den gelungenen Faschingsauftakt im Dorf. Ihr Dank gilt allen, die zum Gelingen der Woldschebberer Fosnocht beitrugen und sie verweisen schon heute auf den 9. Januar 2027 zur 6. Veranstaltung dieser Art.
Text + Foto: ma



