First-Responder-Gruppe war fast 400 Mal im Einsatz
ROHR (Eig. Ber.)
Die Ersthelfergruppe (First Responder) der Freiwilligen Feuerwehr Rohr gibt es seit fünf Jahren. In dieser Zeit wurde die derzeit aus 17 Personen bestehende Einheit fast 400 Mal zu Einsätzen gerufen. Die Ersthelfer tragen entscheidend dazu bei, um die im ländlichen Raum oftmals langen Wartezeiten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch medizinische Hilfeleistung zu überbrücken. Dieses Jahr soll wieder ein Lehrgang stattfinden, um diese „Sondereinheit“ der Rohrer Wehr personell weiter zu verstärken.
Die First Responder Gruppe war Anfang Februar 2017 erst wenige Stunden offiziell „in Dienst gestellt“, schon kam von der Integrierten Leitstelle Mittelfranken-Süd der erste Einsatz. Die durchschnittlich 80 Einsätze im Jahr stellen in der Gesamt-Einsatzbilanz mehr als 80% bei der FFW Rohr dar. 2018 war mit 101 medizinischen Notfällen das bisher intensivste Jahr.
Die Ersthelfer sind zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit. Bei einer Alarmierung rücken sie vom Feuerwehrhaus nach durchschnittlich drei Minuten mit Blaulicht und Martinshorn aus. Je nach Einsatzort ergibt sich im Schnitt eine Fahrtzeit von etwa vier Minuten. Die Rohrer Ersthelfer haben gegenüber dem Rettungsdienst einen deutlichen Zeitvorsprung. Durchschnittlich sind es 7,5 Minuten, erläutert der Leiter der First Responder Meik Ulrich. Dies können für die Patienten wertvolle und zum Teil lebensentscheidende Minuten sein, in denen sie schneller qualifizierte Erste Hilfe bekommen. Es kommt auch vor, dass man gleichzeitig mit dem Rettungsdienst eintrifft oder 28 Minuten früher da ist, zeigt der stellvertretender Leiter Heiner Dobmayer die Zeitspanne auf.
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2020 gründete man zusammen mit der Atemschutzstrecke des Landkreises Roth und dem Bundesfeuerwehrarzt die Fachgruppe „SAN“, die speziell für Covid-19-Test geschult wurde. Im Frühjahr des vergangenen Jahres unterstützten die Ersthelfer tatkräftig die Impfkampagne der Gemeinde Rohr für die Altersklasse Ü70 im Gemeindehaus. Zusätzlich waren sie 15 Mal als Fachgruppe „SAN“ gefordert, um die Lehrgänge im Landkreis zur Umsetzung der Hygienekonzepte zu unterstützen und Schnelltests durchzuführen.
Die Ersthelfer-Tätigkeit ist keine Pflichtaufgabe der Feuerwehr. Die First Responder Gruppe ist deshalb, trotz gemeindlicher Hilfen, auf Spenden für Ausrüstung und Verbrauchsmaterialien angewiesen. Ohne diese finanzielle Unterstützung wäre der Betrieb in diesem Umfang nicht möglich, bedankt sich Rohrs Kommandant Roland Betsch bei allen Spendern. Ganz besonders stolz ist der Rohrer Kommandant auf die gute Moral der Truppe und die hervorragende Motivation der Ersthelfer. In den vergangenen fünf Jahren konnte rund um die Uhr jede Alarmierung bewältigt werden. Betsch bedankt sich zudem beim Rettungsdienst für die hervorragende Zusammenarbeit.
Text: Norbert Wieser / Foto: FFW Rohr