57. Sonderausstellung „Historische Gebrauchsgegenstände aus Zinn“ im Löhe-Zeit-Museum noch bis zum 3. Dezember

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Am 1. Oktober öffnete das Löhe-Zeit-Museum Neuendettelsau die 57. Sonderausstellung, die den faszinierenden Blick auf „Historische Gebrauchsgegenstände aus Zinn“ ermöglicht. Dr. Hermann Vorländer, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Neuendettelsau, nutzte seine Eröffnungsrede, um die Bedeutung von Zinn als eines der ältesten von der Menschheit verarbeiteten Mineralien hervorzuheben. Vor rund 4000 Jahren war die Legierung von Zinn und Kupfer, bekannt als Bronze, insbesondere für die Herstellung von Waffen, Werkzeugen und Schmuck von entscheidender Bedeutung.

Der Kurator der Ausstellung, Frank Löhr, tauchte tiefer in die Geschichte ein und betonte: „Zinn war das Silber des Bürgertums“. Seine Erschwinglichkeit im Vergleich zum von Adligen bevorzugten Silber führte dazu, dass es zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend vom eleganten Porzellan verdrängt wurde. Löhrs persönliches Interesse an Zinn ist eng mit seiner eigenen Familiengeschichte verbunden, insbesondere mit der langen und stolzen Tradition der Zinngießer-Dynastie Hohenner in Oberfranken. Die Hohenner waren über Jahrhunderte hinweg eine führende Kraft in der Kunst des Zinngießens, und ihr letzter Meister, Christian Martin Hohenner aus Wunsiedel, verstarb im Jahr 1937.

Die Besucher der Ausstellung haben die Gelegenheit, die kunstvoll gestalteten Zinnbehältnisse wie Birnkannen, Schnabelstitzen, Wärmflaschen und Suppenkumpen zu bewundern. Diese Gegenstände dienten einst zur Aufbewahrung von Speisen, Gewürzen, Getränken und Wertsachen. Sie erzählen durch ihre kunstvolle Gestaltung Geschichten vergangener Zeiten. Der älteste Krug in der Sammlung kann sogar bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden und zeugt von der langen Geschichte und Tradition des Zinns.

Museumsleiter Frank Landshuter bedankte sich herzlich bei Frank Löhr für die großzügige Überlassung der faszinierenden Exponate. Besucher haben die Möglichkeit, die Ausstellung bis zum 3. Dezember an jedem Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr zu besichtigen. Wer noch altes Zinn zuhause hat, kann sich übrigens gerne bei Frank Löhr melden.

Text + Foto: Frank Landshuter

(von links nach rechts): Frank Löhr, Frank Landshuter, Dr. Hermann Vorländer.

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