Neue Paramente der Bischofskirche St. Matthäus in München kommen aus Neuendettelsau

Vom violetten Dunkel ins vollkommene Licht

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Wenn am Buß- und Bettag die Glocken der St. Matthäuskirche in München zum Gottesdienst rufen, werden dort neue Paramente aus der Werkstatt in Neuendettelsau zu sehen sein. Außergewöhnlich viele Menschen werden diesen Moment miterleben, denn der Gottesdienst am 18. November mit Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm wird ab 10 Uhr im ARD-Fernsehen übertragen. Die von Beate Baberske neu entwickelten und gestalteten Paramente in weiß und violett wurden der Gemeinde bereits am Sonntag, 15. November, um 11.45 Uhr offiziell übergeben. Dabei stellt die Künstlerin und Designerin auch ihre gestalterischen Leitgedanken vor. „Im Violett ist das Rotbraun der Bänke und des Steins verwoben mit dem Blaugrau der Säulen und der Mosaiksteine“. Die Farbe gehört nach ihren Worten zu den Zeiten im Kirchenjahr, in denen es um das Vorbereiten geht. So richte sich am Buß- und Bettag der Blick zurück und nach vorn, denn „wir bereiten uns auf den Neubeginn des Kirchenjahres vor, erinnern dabei an die, die nicht mehr unter uns sind“. Waagrechte Linien, ein Dreieck und Rechtecke prägen das Altarbild. Die Formen und Farben finden sich auch am Lesepult und an der Kanzel wieder. Nach der dunklen, violetten Zeit wird der Besucher dann vom Gegenteil erwartet. Der vollkommenen Anwesenheit von Licht: Weiß. Die Paramente in dieser liturgischen Farbe bekommen ihren Festcharakter durch eine hinterlegte, goldene Struktur. „Die inzwischen sechzigjährige Kirche mit ihrem Mut zum Zeitgenössischen sollte auch für Kirchenbesucher stets sichtbare geistliche Impulse aus unserer Gegenwart bekommen“, meint St. Matthäus-Pfarrer Gottfried von Segnitz dazu. Die Münchner Gemeinde hat bereits seit 2008 rote Paramente aus Neuendettelsau. Die Entwürfe wurden im Digitaldruckverfahren umgesetzt und in der Paramentenwerkstatt in Neuendettelsau von Rosalia Penzko konfektioniert. Gegründet im Jahr 1858 von Wilhelm Löhe, beherbergt der ehemalige Betsaal der Diakonissen in Neuendettelsau die älteste evangelische Paramentenwerkstatt weltweit und die einzige in Bayern.

Fotos: Diakonie Neuendettelsau

 

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Rosalia Penzko konfektionierte die neuen Paramente für die Münchener Bischofskirche St. Matthäus in der traditionsreichen Paramentik in Neuendettelsau.

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