NEUENDETTELSAU
Absolute Intonationsfestigkeit, ein Vergnügen für sich, Weihnachtsmixtur auf der Höhe der Zeit, höchste Vollendung, vielseitige musikalische Leckerbissen, souverän, überzeugend und ausdrucksstark sowie ein opulenter Genuss. So oder ähnlich urteilten Zuhörer über das Konzert der ehemaligen Windsbacher, die kurz vor den Weihnachtsfeiertagen in der St. Nikolaikirche ein viel beachtetes Konzert gaben. „Transparenz, strenge Konturen und Volumen machten aus vermeintlich Banalem musikalische Kostbarkeiten…“ Aussagen, die Begeisterung bekundeten und höchste Lobeshymnen hervorriefen. Phillip Beck, Matthias Franz, Martin Hartnagel (Tenor) sowie Tobias Wäschenfelder, Michael Rapke (Bariton) und Steven Klose (Bass), mit Rezitationen von Clemens Nicol gemeinsam mit Heike Heinemann-Schleger, wussten ihr Publikum so recht in musikalische Welten zu entführen. Die eingelegten Textpassagen mit besinnlichen jedoch auch kritisch-witzigen Inhalten bereicherten das Konzert außerordentlich.
Traditionell in der Woche vor Weihnachten zogen die ehemaligen Windsbacher wieder durch die Lande. Gesang, gesprochenes Wort, eben „Orgelgesangsprech“, umrahmt durch Orgelimprovisationen von Michael Riedel waren die drei Eckpfeiler, die gemeinsam mit den Kompositionen einen Bogen von der Gregorianik bis hin zur Moderne, getreu dem Namen „miXtur!“, bildeten. Tiefgründige aber auch teils heitere Texte luden zum Nachdenken und Schmunzeln über Weihnachten ein, und die Musik transportierte weihnachtliche Stimmung. Hierbei lag das Augenmerk ebenso darauf, die Sehnsucht nach Altbekanntem zu stillen, als auch die weihnachtliche Liedkultur anderer europäischer Länder dem Publikum zu eröffnen. Das Konzert wurde mit einem Mendelssohn-Block begonnen: „Frohlocket, ihr Völker auf Erden“, „Wo ist der neugeborene König der Juden“ sowie „Aperi oculos tuos“, drei wunderschöne, weihnachtlich-romantische Stücke – gefolgt von bekannten deutschen Weihnachtsliedern. Im Verlauf des etwa 90-minütigen Konzerts waren englisch und französisch gesungene Lieder zu hören, deren Texte auf einem Begleitblatt deutsch nachzulesen waren. Den Abschluss des modernen Teils bildete eine Version des bekannten Liedes von Mireille Mathieu „Winter in Canada“.
Pfarrer Jürgen Singer freute sich mit den Zuhörern über dieses dritte Gastspiel der ehemaligen Windsbacher, die „Seele und Geist erfreuten.“ Vorrangig dankte der Geistliche Karl-Günter Beringer, der sich dafür eingesetzt habe und es schließlich ermöglichte, dass das Konzert in St. Nikolai stattfinden konnte. Die Zuhörer quittierten die Darbietungen mit lang anhaltendem und schier nicht enden wollendem Applaus. Eben ein Erlebnis allerhöchster Gesangskunst.
Text (Auszug miXtur!) + Foto: Klemens Hoppe
