Abschied von der schönsten Stelle in der Kirche

Im Rahmen einer Deutschen Messe wurde Rektor Schoenauer entpflichtet 

Neuendettelsau–Mit der Verabschiedung von Rektor Prof. Dr. h. c. Hermann Schoenauer ist für die Diakonie Neuendettelsau eine Ära zu Ende gegangen. Im Rahmen einer Deutschen Messe in der überfüllten St. Laurentiuskirche wurde Schoenauer von Regionalbischöfin Gisela Bornowski offiziell entpflichtet. 

Unter den rund 500Gästen aus dem In- und Ausland waren Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Herrmann, der auch dem Kuratorium der Diakonie Neuendettelsau angehört, sagte, Rektor Schoenauer habe das Erbe des diakonischen Gründervaters sorgfältig weitergeführt und das Diakoniewerk zu einem „Konzern der Nächstenliebe“ gemacht. Ebenfalls in der Laurentiuskirche kam der rumänisch-orthodoxe Metropolit Dr. Serafim Joanta zu Wort. Er übergab Rektor Schoenauer die Auszeichnung „Crucea Sf. MartiriBrancoveni“ und ein Kreuz, das ihn nach den Worten des Erzbischofs „zu einem Teil des Klerus unserer Metropolie“ macht. Für Schoenauers Frau Eva Maria, deren Leistung im Lauf des Abends mehrfach gewürdigt wurde, hatte er eine Ikone als Geschenk dabei.

 

Segen empfangen und weitergeben

Rektor Schoenauer stellte das Thema „Segen“ in den Mittelpunkt seiner letzten Predigt in dieser Funktion. „Auf zweierlei kommt es an: Zuerst den Segen selbst empfangen, und dann den Segen weitergeben“. Segen gebe auch eine klare Richtung für eine gelungene Unternehmenskultur mit Dank, Freude, und Fried im Sinn eines guten Betriebsklimas. Die Kollekte des Gottesdienstes war für die Hermann Schoenauer Stiftung bestimmt, die den ökumenischen Dialog fördert. Die musikalische Gestaltung übernahmen der Windsbacher Knabenchor unter der Leitung von Martin Lehmann und der bisherige Kantor an St. Laurentius, Matthias Querbach.

Den anschließenden Empfang im Luthersaal moderierte Ulrike Nikola vom Bayerischen Rundfunk. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Bereich vom Luthersaal bis zur Laurentiuskirche farbig illuminiert. Zwei Buchveröffentlichungen wurden Schoenauer in diesem Rahmen übergeben. Stellvertretender Rektor Jürgen Zenker stellte den Band „Die Diakonie Neuendettelsau. Einblicke-Eindrücke“ vor, den er gemeinsam mit Archivleiter Matthias Honold und Günther Hießleiter (Leitung Öffentlichkeitsreferat) zusammengetragen hatte. Die Anregung dazu hatte Schoenauer vor einigen Jahren selbst gegeben. Einrichtungen mit langer Geschichte werden darin ebenso präsentiert wie moderne Häuser mit herausragender Architektur. In den letzten Jahren sei der „schier unglaubliche Betrag“ von 446 Millionen Euro in Neubauten und Modernisierungen investiert worden, berichtete Zenker.

„Diakonische Perspektiven für innovative Strategien“ heißt der Band, den Pfarrer Peter Helbich vorstellte und überreichte. Herausgeber dieses Buches sind, neben Helbich, Jürgen Zenker und der mittlerweile verstorbene Gründungspräsident der Wilhelm Löhe Hochschule Prof. Dr. Dr. Peter Oberender. Viele prominente Autoren geben darin Impulse für eine nachhaltige Unternehmensführung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft.

 

Tradition und Innovation verbunden

Der Vorsitzende des Kuratoriums, Hans-Heinrich Willberg, meinte, Rektor Schoenauer sei die Verbindung von Tradition und Innovation optimal gelungen. „Sie übergeben Ihrem Nachfolger ein gesundes, starkes und zukunftsfähiges Unternehmen“, sagte er.

Diese Aussage unterstrich auch ein eigens für die Verabschiedung gedrehter Film, in dem Menschen aus verschiedenen Arbeitsbereichen ihre positiven Erfahrungen mit der Diakonie Neuendettelsau schilderten.

In seinen Schlussworten bedankte sich Schoenauer bei seinen engsten Mitarbeiterinnen und seiner Familie. „Die Position des Rektors der Diakonie Neuendettelsau ist die schönste Stelle in unserer Kirche“, meinte er an seinen Nachfolger Dr. Mathias Hartmann gerichtet. Ganz am Schluss stand ein Zitat: „Ich bin dann mal weg“ sagte Schoenauer, bevor die Festgäste sich mit herzlichem Applaus – und mit vielen persönlichen Worten im Anschluss – bei ihm verabschiedeten.

 

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Viele prominente Gäste wünschten Rektor Schoenauer Glück für den neuen Lebensabschnitt – wie hier auf dem Bild der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung (links) und Landtagspräsidentin Barbara Stamm (Mitte).

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