Advent beim Heimat- und Geschichtsverein Neuendettelsau Betrachtungen über die Mutter Jesu

NEUENDETTELSAU

In einer besinnlichen Andacht zu Beginn der Adventsfeier betrachtete der Erste Vorsitzende des Neuendettelsauer Heimat- und Geschichtsvereins, Dr. Hermann Vorländer, die bekannte Geschichte der Begegnung von Maria und Elisabeth. „Advent ist die Zeit der Geschichten, die wir immer wieder gern hören, nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene“, meinte Dr. Vorländer. Im weiteren Verlauf der Ausführungen gab der Vorsitzende folgendes zu bedenken: Große Maler haben diese Szene in prächtigen Bildern wiedergegeben. Zwei schwangere Frauen begegnen sich: Elisabeth, schon etwas im fortgeschrittenen Alter, nach damaliger Auffassung vielleicht in den 30ern. Sie erwartete den Täufer Johannes. Und ihre Cousine Maria, blutjung, nicht verheiratet, unerfahren, vielleicht 13 Jahre alt. Ihre ungewöhnlichen Schwangerschaften verbinden sie. Sie werden trotz des Altersunterschieds zu Freundinnen und teilen die Zeit des Wartens miteinander. Vielleicht litt Maria unter dem Unverständnis ihrer Umgebung und suchte Unterstützung und moralischen Beistand bei ihrer Cousine, die auch mit dem unerwarteten Eingreifen Gottes fertig werden musste. Manche werden sich mokiert haben. Gewiss war es eine Risikoschwangerschaft.
Von ihnen können wir lernen, was warten bedeutet. Advent ist die Zeit des Wartens. Kinder warten mit Spannung auf Weihnachten und zählen schon die Tage und Stunden. Vielleicht konnte man früher besser warten als heute. Heute will man alles schnell und sofort, nicht nur die Jungen sondern auch die Älteren.
Gott wird Mensch nicht in einer großen Show, sondern im Leib einer armseligen jungen Frau aus Judäa. Nicht in Rom, Athen oder Alexandria, den Hauptstädten der damaligen Welt wird er geboren, sondern in einem entlegenen Provinznest Nazareth. Nicht in einer reichen Familie kommt er zur Welt, sondern in einer einfachen Handwerkerfamilie.
Die Geschichte um Maria und Elisabeth schildert auch, was Gastfreundschaft bedeutet. In der Adventszeit besuchen Menschen vielleicht solche, die man lange nicht mehr gesehen hat. Wir erwarten Besuch am Heiligen Abend, Gastfreundschaft ist eine wichtige christliche Tugend.
Mit einem Wort des großen katholischen Theologen Romano Guardini beendete Dr. Vorländer seine Andacht: „Das ist aller Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass einer dem andern Rast gebe auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause.“
Bevor nun der gesellige Teil der Adventsfeier beginnen konnte, wurde ein Lied gesungen und danach war Essen und Trinken in geselliger Runde angesagt. Gespräche unter Freunden und Bekannten rundeten die gemütliche Feier in vorweihnachtlicher Zeit ab.
Text: Dr. Hermann Vorländer / Klemens Hoppe

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