NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Insgesamt vier Wochen lang ist Binora Naomi in Bayern unterwegs, um über ihre Arbeit, die Entwicklungen in ihrem Heimatland Papua-Neuguinea und Themen wie „Die christliche Frau in der Familie“ zu berichten. Die 31-jährige Lehrerin wird dazu vor allem in Großraum Nürnberg, aber auch in Nord- und Süd-Bayern in Schulen, Partnerschafts- und Gemeindegruppen sein. Naomi Binora hat vier Jahre lang Theologie studiert und wäre auch gerne Pfarrerin geworden, aber in der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea gibt es noch keine Frauenordination. Dazu sei es aber notwendig, dass die Frauen zeigen, dass sie dieses Amt auch ausfüllen können. Im Ukata-Distrikt, wo die junge Lehrerin an einer Schule Frauen zwischen 15 und 60 Jahren unter anderem in Bibelkunde, Predigt, Liturgie und auch Englisch unterrichtet, müssten sich die Menschen beispielsweise erst daran gewöhnen, „dass Frauen in solchen Funktionen arbeiten können“. Das betonte Naomi Binora in einem Gespräch bei Mission EineWelt, dem Partnerschaftszentrum der bayerischen Landeskirche. Frauen spielten den aktivsten Teil in der kirchlichen Arbeit in Papua-Neuguinea. „In der Schule sind es die Frauen, die in der spirituellen und praktischen Arbeit eine zentrale Rolle spielen.“ Ihr Heimatland sei im Umbruch. Gerade die moderne Technik rund um Computer und Internet verändere das Land und die Menschen vor allem in den Städten. Es gebe aber auch eine Menge Probleme einerseits in wirtschaftlicher Hinsicht, weil die Versorgung mit notwendigen Gütern und deren Transport auch für die Kirche zunehmend schwieriger werde. Andererseits nehme die Kriminalität zu, was viel damit zu tun habe, dass nicht alle Anteil an den positiven wirtschaftlichen Entwicklungen im Land haben. Naomi Binora ist zum ersten Mal außerhalb ihres Heimatlandes und beispielsweise überrascht über die perfekte Organisation hier in Deutschland. „Alles geht genau nach zeitlichen Vorgaben“, sagt sie. Das kenne sie aus ihrer Heimat so nicht. Sie will ihre Zeit in Bayern nutzen und ihr Bestes geben im so genannten Teaching-Preaching-Programm (Lehren und Predigen), zu dem Mission EineWelt immer wieder Menschen aus den Partnerkirchen für einige Woche nach Bayern einlädt.
Foto: MEW/Neuschwander-Lutz