Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran

Elftklässler des Laurentius-Gymnasiums auf Tour

NEUENDETTELSAU

Eine Gruppe von Elftklässlern des Laurentius-Gymnasiums Neuendettelsau machte sich nach reiflicher Vorbereitung auf den Weg, eine Alpenüberquerung zu wagen. Training, Planung und eine so genannte „Eingehtour“ waren von Nöten, bevor vom Bahnhof Ansbach aus der Weg nach Oberstdorf eingeschlagen werden konnte, berichteten Katharina Wäger und Jana Thoma von der Klasse Q 11 in einem ausführlichen Rückblick. In Begleitung der Diplom-Sportlehrerin und Kursleiterin Kerstin Denninger, der Geographielehrerin Yvonne Graeff und Klaus Denninger, Trainer C Bergwandern vom Deutschen Alpen-Verein (DAV) Ansbach, startete die Gruppe in Spielmannsau die erste fünfstündige Etappe zur Kemptner Hütte. Schon am ersten Abend mussten die Bergwanderer feststellen, welche Anstrengungen noch auf sie warteten. Am zweiten Tag war das Mädelejoch sowie die längste und höchste Hängebrücke Österreichs in Holzgau das Ziel. Die Busfahrt zur Materialseilbahn der Memminger Hütte gestaltete sich nervenaufreibend, was am rasanten Fahrstil der Busfahrerin lag, ungeachtet der schmalen Straßen und angsteinflößenden Abhänge entlang des Weges. Die dritte Etappe begann an der Memminger Hütte mit einem sehr anstrengenden Aufstieg über die Seescharte, denn es ging im späteren Verlauf des Tages wieder 2 000 Höhenmeter bergab nach Zams. Erleichterung fand auf der Zamser Schihütte statt, zumal sich diese als „Luxushotel“ zeigte, wo sich warmes Duschen und Waschservice für die Wandergruppe als Highlights herausstellte. Tags darauf, am vierten Tag, startete ein Teil der Gruppe zu zwei Gipfeln, die andere ging über einen Panoramaweg zur Galflun Alm, wo man sich wieder traf. Nach sehr steilem Aufstieg durch Geröllfelder, aber fantastischem Ausblick in die Landschaft, wurde schließlich die Braunschweiger Hütte erreicht, die mit 2 759 Metern die höchste Hütte der Tour war. Ein atemberaubender Blick auf die Gletscher der Ötztaler Alpen ließ alle bisherigen Anstrengungen fast vergessen.

Die fünfte und für die Gruppe wohl anstrengendste Etappe führte zur höchsten Stelle der Wanderung auf das Pitztaler Jöchl mit fast 3 000 Meter. Beim Abstieg zur Schiarena Sölden musste ein großes Schneefeld an einem steilen Hang überquert werden, bei welchem drei Schülerinnen der Gruppe ins Rutschen gerieten, konnten sich dank der guten Einweisung des Trainers aber rasch wieder abfangen. Als nächste Herausforderung zählte der Panoramaweg nach Vent. Ein Geröllfeld mit erhöhter Steinschlaggefahr, steilem Abhang und lockeren Steinen forderte allgemein höchste Aufmerksamkeit und Konzentration; zu guter Letzt zog während des Aufstiegs zum Hochjoch Hospitz auch noch ein Gewitter auf. Nach insgesamt elf Stunden Marsch kam als Endstation des Tages endlich die Hütte in Sicht. Bei einem Gespräch mit der Hüttenwirtin war zu erfahren, dass der Helikopter nur alle drei Wochen einmal kommt, um Lebensmittel zu bringen. Eine exakte Planung der Einkäufe sei demzufolge unumgänglich, zumal eine Flugminute 45 Euro kostet. Bevor jedoch in Meran die Therme zur Entspannung aufgesucht werden konnte, war noch ein Aufstieg von 1 000 Höhenmeter zur Bella Vista zu bewältigen. Nach gelungenem späteren Abstieg ließ die Gruppe das Projekt Alpenüberquerung in einem italienischen Restaurant bei Pizza und Wein Revue passieren und war überglücklich und stolz, diese Herausforderungen mit Erfolg gekrönt zu haben. Während dieser Tage lernten die Wanderer wichtige und normalerweise selbstverständliche Dinge des täglichen Lebens, wie ein ganz normales Bett und eine warme Dusche, wieder hoch zu schätzen. Außerdem konnten Erfahrungen hinsichtlich Durchhaltevermögen, Zusammenhalt in der Gruppe wie auch Vertrauen auf andere und den eigenen Körper nachhaltig gesammelt werden.

Text: Wäger, Thoma Q 11 / Klemens Hoppe + Foto: Privat

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