An der Schnittstelle zwischen Biologie und Psychologie:Wie Zimmerpflanzen uns etwas Gutes tun

Die Wirkung von Natur auf den Menschen ist Thema zahlreicher unterschiedlicher Studien und bietet enormes Forschungspotenzial. Die Biologin und Umweltpsychologin Dr. Claudia Menzel beschäftigt sich im Forschungsbereich Umweltpsychologie u.a. mit der Interaktion zwischen Menschen und Umwelt. Sie geht aber auch der Frage nach, welche Auswirkungen lebendiges Grün in Innenräumen auf unsere Psyche hat.
Studien belegen, dass die Gewächse für positive Erlebnisse sorgen und das Wohlbefinden verbessern können. Blühende oder grüne Pflanzen wie Orchideen oder Monstera ermöglichen einfachen Naturkontakt in Innenräumen, machen einen Raum gemütlicher und attraktiver, wirken stimmungsverbessernd und stressreduzierend. Besonders, wer sich gerne mit den lebendigen Mitbewohnern umgibt, profitiert von all diesen Vorteilen. Und was daheim funktioniert, lässt sich auch am Arbeitsplatz feststellen: Untersuchungen zeigen, dass Grün im Büro einen positiven Effekt auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat und sich sogar auf den Krankenstand auswirkt: „Wer während der Arbeit Zimmerpflanzen im Blick hat, ist im Schnitt weniger Tage krank“, berichtet die Professorin.
Abgesehen von der Biophilie-Hypothese, die den Menschen eine angeborene Präferenz für alles Lebendige zuschreibt, gehen neuere Theorien übrigens davon aus, dass der Erholungseffekt von der Natur erlernt wird: Wenn man angenehme Erlebnisse in der Freizeit mit einer grünen Umgebung verknüpft, assoziiert man diese schließlich mit Erholung. So oder so beruht die Wahl einer bestimmten Zimmerpflanze vermutlich auf einem unterbewussten Prozess.
Außerdem gibt eine erfolgreiche Pflanzenpflege ein Gefühl von Selbstwirksamkeit: „Wenn etwas blüht, das in der eigenen Obhut ist, macht das einen stolz“, so Menzel. „Und selbst wenn man nicht extrem viel aktiv dafür getan hat, hat man ja trotzdem ein Umfeld geschaffen, das dieser Pflanze ermöglicht, zu überleben.“
Nicht zuletzt darf auch im Zusammenhang mit Zimmerpflanzen der Beziehungsbegriff verwendet werden, denn viele Menschen bauen tatsächlich eine gewisse emotionale Bindung zu ihnen auf. Das erklärt vielleicht auch, warum es einigen schwerfällt, Zimmerpflanzen wegzuwerfen – das gilt besonders für solche, die einem geschenkt wurden, selbst wenn sie einem eigentlich nicht gefallen.
Textquelle: GPP / Foto: Orchidsinfo

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