Aus Fremden wurden Freunde: 20 Jahre Partnerschaft Neuendettelsau mit Treignac

NEUENDETTELSAU

Ein Satz unterstreicht die 20-jährige Partnerschaft zwischen dem mittelfränkischen Neuendettelsau und dem französischen Treignac außerordentlich treffend: „Als Fremde sind wir gekommen und als Freunde sind wir gegangen“. Die Feierlichkeiten aus diesem Anlass begannen mit einem Konzert in der Dorfkirche St. Nikolai. Das tschechische Ensemble „ReBelcanto“ –  in Neuendettelsau seit mehreren Konzerten vor Ort keine unbekannte Gruppe – begeisterte Franzosen und Deutsche gleichermaßen. Die grundverschiedene Liederauswahl, die Solistinnen und die Vielzahl der gespielten Instrumente bewiesen einmal mehr, dass sich das Ensemble aus Künstlerinnen und Künstlern zusammensetzt, das seinesgleichen sucht. Beifall und stehende Ovationen zum Schluss des gut einstündigen Konzertes zeugten von der Begeisterung der zahlreichen Zuhörer im Gotteshaus. Pfarrer Jürgen Singer und Bürgermeister Gerhard Korn waren sich einig, indem sie betonten, „dass Europa so schön klingt – wenn Europa so schön singt“. Ein Spitzenkonzert der Extraklasse, breitgefächert im Repertoire und exzellent in Gesang und musikalischer Begleitung. Zum Dank erhielten die Gäste aus Tschechien – bei nicht enden wollendem Beifall – einen großen Lebkuchen in den Landesfarben von Frankreich und Deutschland.

Der gesellige Teil der Feierlichkeiten spielte sich im großen Saal des Gasthofes „Sonne“ ab. Geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft trafen sich mit den 35 Besuchern aus Treignac und ihren hiesigen Gastfamilien zum Festabend. Bürgermeister Gerhard Korn blickte zurück auf die Anfänge der Partnerschaft zwischen Neuendettelsau und Treignac. Klaus Klenner gab als Vorsitzender des Partnerschaftsvereins in seinem Grußwort zu verstehen, dass schon 1988 der erste Schüleraustausch zwischen der Laurentius-Realschule in Neuendettelsau und dem College Le Kanal in Treignac stattfand. Er dankte dem damaligen Schulleiter Friedrich Weiß, der eigens aus diesem besonderen Anlass nach Neuendettelsau gekommen war, für dessen Bemühungen um den deutsch-französischen Austausch. Klenner gab weiterhin einen ausführlichen Einblick in das bisher Erreichte. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch wusste die Leistungen der Ehrenamtlichen zu würdigen und lobte mit Nachdruck die wertvolle Partnerschaftsarbeit. Einer der Höhepunkte des Abends war die Verleihung von Partnerschaftsmedaillen des Bezirks Mittelfranken an fünf verdiente Persönlichkeiten. Bartsch überreichte die Auszeichnungen in Bronze an Gilbert Auberty und Martine Auberty, Ulrike Klenner, Fritz Schlegel und an Reinhold Geistmann. Der Bezirkstagspräsident würdigte die Leistungen der Geehrten und hob deren Einsatz im Hinblick auf die Völkerverständigung hervor. Bartsch verwies darauf, dass diese Medaillen nur sehr selten verliehen würden und wirkliche Auszeichnungen darstellen und lediglich an Personen vergeben werden, die sich um die deutsch-französische Partnerschaft zwischen der Region Limousin und dem Bezirk Mittelfranken verdient gemacht haben. In seiner Laudatio umriss Bartsch die jeweiligen Leistungen der Geehrten und hob deren Engagement hinsichtlich der Freundschaft zu Treignac hervor. Dem offiziellen Teil des Festabends folgte ein gemütliches Beisammensein bei guten Gesprächen in  deutsch-französischem Akzent und umgekehrt. Wie sagte einer der Tischgenossen doch so treffend: „Auch wenn ich kaum Französisch spreche und mein Gast kaum Deutsch, eine Unterhaltung mit Wörterbuch, Gesten und Handbewegungen kam doch zustande. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wir kamen dereinst als Fremde und sind nun Freunde geworden.“

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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