Außergewöhnliche Ferienpass-Aktionen des Heimatvereins Windsbach

WINDSBACH (Eig. Ber.)

„Deutsche Schrift im Beßnhaus“ hießt die erste Aktion Anfang September – fünf Kinder hatten sich heuer zur „freiwilligen Schulstunde“ beim Heimatverein Windsbach im Beßnhaus eingefunden. Vorsitzender Karl Lechner gab zuerst eine kleine Einführung. Wer war Sütterlin? Wer sollte heute noch diese Zeugnisse aus früher Zeit lesen können und wer braucht diese Kenntnis heute noch beruflich? Zuerst konnten die Kinder auf vorbereiteten Blättern das ABC üben. Danach versuchten wir bereits einen kleinen Text zu lesen. Nach dem „Pausenbrot“ und einem kleinen Rundgang durchs Beßnhaus versuchten wir bereits einzelne Wörter zu schreiben.

Alte Poesiealben, Briefe und Postkarten aus dem Krieg, Schulbücher und Schönschreibhefte waren als Anschauungsobjekte in Sütterlinschrift in einer kleinen Ausstellung zu sehen. Es hat allen und auch mir als „Schullehrer“ wieder viel Spaß gemacht. „Bahnfahrt nach Nürnberg“ – Wir trafen uns am 5. September morgens am Windsbacher Bahnhof. Über Wicklesgreuth fuhren wir mit der S4 nach Nürnberg. Zuerst führte unser Weg in die Altstadt zum Germanischen Nationalmuseum, denn dort stehen zur Zeit noch die 600 goldenen Madonnen-Nachbildungen der Original-Skulptur der Madonna aus Lindenholz. Diese entstand um 1510. Der Schöpfer des weltberühmten Werks ist ein bis heute unbekannter Nürnberger Bildschnitzer. Die rund 150 Zentimeter große Madonna gilt als ein Hauptwerk der Nürnberger Kunst der Dürerzeit. Danach ging es über den Hauptmarkt zum Schönen Brunnen und weiter zur Kaiserburg. Bei der interessanten Führung „Kaiser- Reich- Stadt“ erfuhren wir, dass die Burg keine Wohnburg, sondern eine Repräsentationsburg war. Wer durfte mit dem Kaiser in der Doppelkapelle und im Palas und je nach Stand sich wo aufhalten? Wann und wo waren die Diener hinter den Prunkwänden in den Gängen unterwegs? Der tiefe Brunnen im Zentrum der Vorburg entstand als Wasserversorgung und wurde Tag und Nacht bewacht. Der Schacht ist fast 50 Meter tief in den Burgfels getrieben. Eine Kamerafahrt mit brennenden Kerzen begeistert nicht nur Kinder. Der Sinwellturm aus dem 13. Jahrhundert mit seinen 113 Stufen wollte erst bestiegen werden, um einen herrlichen Blick über Nürnberg, Burg und Altstadt zu erhalten. Den Abschluss vor der Heimfahrt bildete wie jedes Jahr die Einkehr in einem beliebten Burgerrestaurant. Ich denke, dass es allen wieder gefallen hat, auch dem Aufsichtspersonal Evi Bollmann, Hans Feiler und Michaela Heßler.

Text: Karl Lechner / Fotos: Privat

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