Ausstellung im Heimatmuseum Dietenhofen

Malkreis für Erwachsene

DIETENHOFEN

„Kunst ist nicht Luxus sondern Notwendigkeit“ sagte schon Lyonel Feininger, 1871–1956, ein deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker und Karikaturist. So scheinen es auch die Malerinnen zu sehen, die vom 3. bis 17. Dezember 2017 ihre Werke im Heimatmuseum von Dietenhofen ausstellen. 57 Exponate von sieben Malerinnen sind dort zu betrachten, jedes Bild hat seine eigene Sprache, jedes Bild will etwas anderes aussagen. So schilderte es auch Annemarie Nun vom Malkreis Atelier Nun aus Dietenhofen. Die Künstlerinnen sind Lisa Ammon, Inge Endreß, Monika Ingenfeld-Köhler, Annette Kraft, Monika Starke, Sabine Lennert und Christa Trabos. Jede der anwesenden Künstlerinnen schilderte kurz, was sie beim Malen der Bilder empfunden haben beziehungsweise weshalb sie dieses oder jenes Thema wählten. Bei der Eröffnung hatte sich neben zahlreichen Besuchern und interessierten Freunden schöner Bilder auch der 2. Bürgermeister Walter Vogel eingefunden. Er begrüßte es, dass sich Erwachsene diesem schönen Hobby der Malerei widmen, um mit Farben, Motiven und bildlichen Darstellungen dem Leben eine buntere Seite abzugewinnen und dadurch dem tristen und oftmals einfarbigen Alltag entfliehen können. Musikalisch untermalte die Ausstellungseröffnung der Gitarrist und Liedermacher Udo Lang. Er warf in fränkischer Mundart die Fragen auf: „Stell´ dermal vor…“ und „Irgendwann…“. Annemarie Nun zeigte in ihren Bildbeschreibungen auf, was die Künstlerinnen ausdrücken wollen. Bevor die Schrift erfunden wurde, haben Menschen ihre Erlebnisse und Gefühle gemalt. Dieses Urbedürfnis ist uns bis heute erhalten geblieben und dank der neuen Malmittel und Techniken kann jeder, der den Wunsch verspürt zu malen, diesen auch ausleben. Jeder hat aus der Intuition heraus eine bestimmte Vorliebe für eine bestimmte Farbe oder ein Symbol, das sich in der Einrichtung der Wohnung, den Kleidern oder in den Bildern widerspiegelt. Durch die Farb- und Symbolsprache steht das Bild im Dialog mit dem Betrachter, so Nun. Malen wird als Therapie eingesetzt, ist Stimmungsbarometer, Entspannung aber auch manchmal harte Arbeit, wenn das Bild nicht das aussagt, was es ausdrücken soll.

Ein Bild zeigt eine pinkfarbene Gerbera auf blass-grünem Hintergrund, flüchtig betrachtet ein ansprechendes Blumenbild. In der Symbol- und Farbsprache steht die Gerbera für Wärme, Kraft und Hoffnung, der Hintergrund für Leben und Zukunft. Ein weiteres Bild zeigt ein abstraktes Rosenbeet. Das Blau im Hintergrund steht für Leichtigkeit, der Ockerton für Wärme, die roten Rosen für Leidenschaft und Kraft. Ein zweigeteiltes Bild zeigt zwei Raben auf einem kahlen Baum, im Hintergrund geht blass die Sonne auf. Der Rabe steht für Intelligenz, der Baum als Sinnbild für Verbindung zwischen Himmel und Erde, der Hintergrund für Unbewusstes. Weiter ging es mit einer bunt stilisierten Großstadt, vorn kleine Menschen auf einer lichtdurchfluteten Straße. Die bunten Farben stehen für pulsierendes Leben, hohe Häuser für Schutz und die helle Straße mit Menschen für die Zukunft. Das nächste Bild zeigt eine abstrakte Großstadt, die sich im Wasser spiegelt; der Hintergrund leuchtend hell, steht für Offenheit und Freiheit. Die roten Häuser deuten Wärme, die blauen Kühle, die braunen und ockerfarbenen Wachstum und das Wasser steht für Weite und Tiefe. Groß und mächtig erscheint eine Burg auf hohen Mauern in warmen Farben. Die Burg gilt als Symbol für Schutz und Sicherheit, die Farbe Braun für Wachstum und Geborgenheit, Gelb für Wärme und Licht. Das letzte der beschriebenen Bilder war ein zweiteiliges Gemälde mit Mohnblumen auf grauem Hintergrund. Die Mohnblume steht für Leichtigkeit, Rot für Wärme und Leidenschaft, Grau für Würde und Weisheit.

Die Malerinnen bedankten sich beim Museumsleiter Manfred Annertzok, dass sie die Räumlichkeiten für die Ausstellung nutzen dürfen. Beifall kam von den zahlreichen Besuchern, die ihre Freude an den ausgestellten Arbeiten deutlich zu erkennen gaben. Neben den Gemälden zeigt die Ausstellung zusätzlich Engel und Sterne in Tiffany-Technik von Inge Endreß, Hanne-Marie Weber und Annemarie Nun gefertigt. Die Bilder und die Tiffany-Arbeiten sind käuflich zu erwerben.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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