Begegnungen mit einem „frommen Clown“ – Evangelische Ordensschwester zu Besuch im Wohnpark

NEUENDETTELSAU

Das erleben die Mieter im Wohnpark der Diakonie wahrlich nicht alle Tage. Eine evangelische Ordensschwester aus der Communität Christusbruderschaft Selbitz kommt als „frommer Clown“ zu ihnen. Mit bunt geringelten Söckchen, roten Turnschuhen und einer aufgesetzten roten Knollennase – jedoch ansonsten im Ordensgewand – war sie äußerst lustig anzusehen. Und das hatte den Besuchern und Gästen beim Erzähl-Café des Wohnparks gut gefallen. Sr. Ellen Burghart hat wirklich viel Humor. Zum Thema „Lachen und Weinen wird gesegnet sein“ wusste sie allerhand zu erzählen und mit Frohsinn vorzutragen. Doch nicht nur der Witz und das äußere Fröhlichsein war Mittelpunkt ihrer Darbietungen, auch Besinnliches und Ernsteres kam zu Wort. Genau wie bei einem Clown – Lachen und Weinen. Humor bestimmt ihr Leben und das Theaterspielen ist ihr auf den Leib geschrieben, sagte die geborene Schwäbin und jetzige Oberfränkin, und trug sogleich einen weiteren Witz vor. Als eine von 100 Schwestern und Brüdern der Communität befasst sie sich ebenso ernsthaft mit Glauben und Religion. „Gut sein wollen, authentisch und echt – mit den Augen ein Staunen ausdrücken – den inneren Weg gehen“ sei von großer Wichtigkeit für uns Menschen, meinte sie, und verglich dabei den Clown, der Ja zum Leben sagt, wie es halt geworden ist. Ja zu mir und Ja zu andern – einzigartig. Wie Gott es will, gilt als Leitspruch. Eine eventuell hoch gesetzte Meßlatte muss im Alter eben tiefer gesetzt werden – welche Maßstäbe lege ich bei mir an, gilt als Frage jedem einzelnen. „Als Ordensschwester und Clown falle ich auf, und ebenso aus der Rolle. Nicht immer entspreche ich so dem allgemeinen Maßstab“, gibt Sr. Ellen unumwunden zu. „Doch auch Jesus hat nicht immer in die Rolle der damaligen Zeit gepasst, die Apostel hatten damit wohl oft ihre Probleme“, verdeutlichte die als Clown erscheinende Ordensfrau. Ein Spaß machender Clown lacht über sich und die eigenen Fehler, obwohl er oft scheitert und menschliche Mängel zeigt, ist er doch liebenswürdig und sagt Ja zum Leben wie es auf ihn zukommt. Gerade diese Ansichten und Vorstellungen sollen nicht nur älteren Menschen helfen, das tagtägliche Leben anzunehmen, sie sollen auch als Trost in schweren Zeiten dienen. Um Farbe ins Leben zu bringen, schwang sich Sr. Ellen auf, als Clown der Pantomime Räume, Wände und den Boden anzustreichen. Gestenreich und mit gekonnter Mimik pinselte der Clown drauflos und ließ die Zuschauer glauben, dass Farbe über Farbe verkleckst worden sei. Ein Augenblick des Lachens und Staunens – bühnenreif. Bekannte Lieder und Zwischenmusik am Klavier spielte Helmut Dietzfelbinger, und manch einer der zahlreichen Gäste sang oder summte vergnügt dazu. Abschließend bedankte sich die Wohnpark-Koordinatorin Gerda Doppelhammer-Schindler mit einem Frühlingsblumenstrauß bei Sr. Ellen Burghart für ihren sehenswerten Auftritt als „frommer Clown“, der das Lachen und Weinen des Lebens als untrennbar zusammengehörig aufzeigte und somit Farbe ins Leben brachte.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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