Bilderausstellung im Therese-Stählin-Heim

Mit meinen Augen – mit meinem Herzen

NEUENDETTELSAU – Gemälde, Zeichnungen und Radierungen von Ruth Stoffregen (1921-1993) sind noch bis zum 6. Juni 2015 in der Zeit von 9 bis 18 Uhr im Therese-Stählin-Heim der Diakonie Neuendettelsau zu besichtigen. Im Rahmen der Vernissage gingen die Schwester von Ruth Stoffregen, Eva Caspary, die im T.S.H. wohnt, und der Architekt und Stadtplaner aus München, Ingolf Heinemann, ein Freund des Ehepaares Stoffregen, auf das künstlerische Schaffen ein, erläuterten Details und gaben einen Einblick in die bunte Vielfalt des Lebens von Ruth Stoffregen. Ihre Werke zeichnen sich durch hingebungsvolle und detaillierte Beobachtungen aus, die sie gekonnt in ausdrucksstarke Bilder verwandelte. Ihr Schaffen ist geprägt von einem unverkennbaren Stil, der auch von den Im- und Expressionisten ihrer Zeit inspiriert wurde. Zeitlebens bereiste Stoffregen viele Länder und ließ sich von ihren Impressionen künstlerisch leiten. Insbesondere eine Algerienreise 1978 bewegte sie zu zahlreichen Gemälden und Zeichnungen. Ruth Stoffregen, geborene Schieder, wurde als drittes Kind einer Pfarrersfamilie in Augsburg geboren. Im Alter von neun Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Nürnberg. Sie studierte an der Akademie für Angewandte Kunst und später an der Akademie der Bildenden Künste in München. Nach dem 2. Weltkrieg schloss sie ihr Studium ab und übernahm verschiedene künstlerische Aufgaben – wie Buchillustrationen, Ladengestaltungen und Aufträge für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche. Entscheidende Anregungen für ihr künstlerisches Schaffen erlangte Ruth Stoffregen in Paris und in der Bretagne, wo sie von 1956 bis 1958, gemeinsam mit ihrem Mann, dem Botaniker Carlgeorg Stoffregen, lebte. 1958 zog das Ehepaar in ein oberbayerisches Bauernhaus in der Nähe von Bad Tölz, wo bis 1985 wiederum Gemälde und Zeichnungen entstanden. 1963 wurde Stoffregen die Stelle als Kunsterzieherin im Münchener Derksen-Gymnasium übertragen, die sie 1976 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. In der Zeit von 1978 bis 1993 schuf die Künstlerin Pastellbilder, Linolschnitte sowie keramische Arbeiten. In den letzten 15 Jahren ihres Lebens unternahm sie Studienreisen nach Algerien, Spanien, Dänemark, Schweden, Korsika, Umbrien, in die Toskana, nach Burgund, Island, Wales, England und Schottland. Noch kurz vor ihrem Tod sprach sie von neuen Aufgaben, denen sie sich widmen wollte. Anlässlich der Vernissage im Therese-Stählin-Heim, zu der auch der 3. Bürgermeister Wernher Geistmann gekommen war, hieß Heimleiter Friedrich Rohm die etwa 50 Besucher, Verwandte, Freunde und Bekannte von Ruth Stoffregen sowie geladene Gäste, willkommen.

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Text + Fotos: Klemens Hoppe

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