BR-Fernsehteam in Neuendettelsau: Georg Moser ältester Handwerker mit Neuanmeldung in Bayern

NEUENDETTELSAU

„Was ist denn beim Moser Schorsch los? Das Fernsehen ist ja da.“ So oder ähnlich mögen sich Passanten gefragt haben, als sie vor kurzem am Haus von Georg Moser in der Schlauersbacher Straße in Neuendettelsau vorbeigingen. Ein Fernsehteam des BR, das Bayerische Fernsehen aus München, hatte sich angesagt und einen Filmbeitrag über die Arbeit von Georg Moser gedreht, der voraussichtlich am 10. Mai in der Abendschau zwischen 18.00 und 18.45 Uhr gesendet wird. Was gibt es denn so Besonders, dass gleich das Fernsehen mit insgesamt vier Mitarbeitern der ARD, Kameramann, Tontechniker, Techniker und Redakteurin anrückt? Das ist schnell erzählt: Nachdem im vergangenen Jahr der Sohn von Georg Moser, Gerhard Moser, plötzlich verstarb, lag die Werkzeugschleiferei, die von ihm betrieben wurde, annähernd still. Das Gewerbe war auf Moser junior zugelassen. Georg Moser, vom tragischen Tod seines Sohnes hart getroffen, suchte, wie er in Gesprächen zu verstehen gab, einen Ausweg aus seinen quälenden Gedanken zu finden. Da kam ihm die Idee, den Betrieb wieder anzumelden, um bei täglicher Beschäftigung Ablenkung aus dem nicht enden wollenden Vielerlei der Fragen nach einem „Warum“ zu suchen. In seiner Werkzeugschleiferei warten 32 Elektromotoren, sieben Automaten und enorm viel Werkzeug und Material darauf, wieder belebt und bearbeitet zu werden. Um den Gedanken in die Tat umsetzen zu können, war es erforderlich, das Gewerbe anzumelden. Moser, zu jenem Zeitpunkt 82 Jahre alt, galt demzufolge als ältester Handwerker Bayerns, der ein Kleingewerbe neu angemeldet hatte. Das veranlasste die Handwerkskammer, dies in ihren Medien bekannt zu machen. Hiervon erfuhr auch der Bayerische Rundfunk, der sich dieser Seltenheit annahm, um darüber zu berichten. Das Fernsehteam staunte über die Vielseitigkeit in der räumlich doch verhältnismäßig kleinen Werkzeugschleiferei, in welcher neben Firmenaufträgen auch solche von Gewerbe und Haushalt nun wieder angenommen werden. Georg Moser ist gelernter Landmaschinenschlosser, und bekräftigte, dass etliche Gerätschaften sowie Schleifmaschinen mit Diamantschleifscheiben täglich im Einsatz sind und schier unermüdlich wertvolle Arbeit leisten. Die Handwerkskammer bezeichnet Mosers Tätigkeitsfeld folgendermaßen: Metallschleifer, Metallpolierer sowie Metallsägen-Schärfer. Im Büro wird der rüstige Kleingewerbetreibende bei Bedarf von seiner Tochter unterstützt – alle ansonsten anfallenden Arbeiten erledigt er aus eigener Kraft, gab Moser, der sich mittlerweile im 84. Lebensjahr befindet, voller Stolz und Zuversicht zu verstehen.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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