Bund der Selbstständigen lud zum Energietag ein

BECHHOFEN

Ende Mai begrüßte die BdS-Vorsitzende Gabriele Sehorz die Referenten und alle Teilnehmer im Obergeschoss der Firma Sitzmann in Bechhofen. Sie ging auf die steigenden Energiekosten ein und dass sich Selbstständige Lösungen für ihren jeweiligen Anwendungsfall ausdenken müssen, damit sie zukünftig noch wettbewerbsfähig sind.

Unter dem Motto „Energieberatung: Vorteile, Nutzen, Mehrwert“ stellte Wilhelm Scheuerlein seine Tätigkeit bei der Handwerkskammer Mittelfranken vor. Zu einer umfassenden Energieberatung für Unternehmen gehören seiner Meinung nach: Betrachtung des gesamten Unternehmens mit allen Abläufen, Auswertung der Energieverbräuche und Kosten und Bewertung aller Anlagen, Maschinen und Prozesse. Abhilfe kann dann geschaffen werden durch Änderung der Heizungsanlage und Prozesswärme, durch Stromeigenversorgung und bessere Verträge sowie durch Ausnutzung von Förderungen.

Der zweite Referent hatte ein Heimspiel, denn es war Klaus Sitzmann, der über den Einsatz und die Funktion von Wärmepumpen informierte. Je nach Möglichkeit vor Ort sind Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen zu unterscheiden. Hier ist gerade bei den Tiefenbohrungen zu beachten, dass in unterschiedlichen Landkreisen auch unterschiedlich tief gebohrt werden darf und hier der Unterschied über 100% ausmacht. Anhand einiger Schaustücke erklärte Sitzmann auch eine Nahwärmeversorgung und Holzheizung z.B. mit Hackschnitzeln.

Die Firma Oppel Automobile stellte einen elektrobetriebenen Kleinbus für Handwerker vor. Dazu wurden umgehend viele Fragen von den anwesenden Gewerbetreibenden gestellt.

Zum Abschluss stellte Günter Franke die Eigenstromerzeugung mit Photovoltaik dar. Mittelständische Unternehmen zahlen derzeit üblicherweise zwischen 18 und 28 Ct/kWh netto für ihren Strom. Tendenz steigend. Wer jetzt sein eigener Stromversorger wird, der wird zukünftig viel Geld sparen können und damit wettbewerbsfähig bleiben. Die Kosten des eigenproduzierten Solarstroms belaufen sich über einen 20jährigen Zeitraum und bei einer 30 kWp-Anlage auf ca. 6,6Ct/kWh netto. Also etwa ein Drittel, was der günstigste Strom vom Versorger derzeit kostet. Je nach Firma wird der Strom auch benötigt wenn die Sonne nicht scheint, so ist über eine Stromspeicherlösung nachzudenken. Aber es gibt auch Firmen, wo eine 1-Minütige Stromunterbrechung eine Maschinensäuberungsaktion nach sich zieht und die Maschinen über Stunden wieder hochgefahren werden müssen. Manchmal beschert es den Firmen auch ein neues Dach, wenn das vorhandene z.B. aus Well-Asbestplatten besteht oder nicht den Eindruck macht die nächsten 30 Jahre durchzustehen. Denn solange sollte eine PV-Anlage halten.

Das Resümee für jeden Unternehmer: Seine Situation überdenken, Zahlen zusammentragen und sich entsprechende Beratung holen, denn dies schützt vor der eigenen Betriebsblindheit.

Text + Foto: Haberzettl

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