Regionalbischöfin Gisela Bornowski sprach in Merkendorf
MERKENDORF
Gisela Bornowski, Regionalbischöfin des evangelischen Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, sprach beim Herbstempfang der CSU Merkendorf vor gut besuchtem Hause zum Thema „Der Christ in der Politik“. Nachdem Ortsvorsitzende Luise Schübel die Gäste begrüßt hatte, führte Stadtpfarrer Detlef Meyer in das Thema des Abends ein. Bürgermeister Hans Popp stellte die Krautstadt in einigen Zahlen prägnant vor. Zu Beginn ihres Vortrags „Der Christ in der Politik“ machte Gisela Bornowski deutlich, dass dieses Thema ein „weites Feld“ sei, wo es zwei unterschiedliche Meinungen gebe: Die eine Hälfte der Menschen befürworte die Einmischung der Christen in die Politik, die andere möchte Glauben und Politik auseinanderhalten. Sie führte diese beiden gegensätzlichen Auffassungen an Beispielen aus. Am Ende ihres Referates stellte Gisela Bornowski aktuelle Themen ins Zentrum, wo Politik und Kirche zusammenarbeiten sollen. Sie nannte die Flüchtlingsproblematik. So würden 200.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen und 1/3 bei uns bleiben. Politiker sollten sich für diese Menschen einsetzen, da Gott alle Menschen liebt und keinen Unterschied macht, mahnte Bornowksi. Dabei könne auch die Kirche aktiv mithelfen. Zur Krise im Irak meinte Bornowksi, dass militärische Mittel nur als letzter Schritt gesehen werden können. Der Terror des IS sei aber schon so weit fortgeschritten, dass ein militärisches Eingreifen unausweichlich sei, um Christen, Jesiden und Muslime zu schützen. Zur aktiven Sterbehilfe, gegen die die Kirche ist, machte der Gast deutlich, dass Palliativ- und Hospizarbeit gefördert werden sollten, um ein Sterben in Würde zu ermöglich. Zum Abschluss richtete Bornowski einen dringenden Appell an die Politiker: Sie sollten ihre Fehler eingestehen und um Vergebung dafür bitten. Jedoch werde in der Politik das Eingestehen von Fehlern viel zu sehr als Niederlage angesehen. Doch sie ist sich sicher: „Christen in der Politik müssen zu ihren Fehlern stehen!“ Musikalisch umrahmte den Herbstempfang mit drei Musikbeiträgen der Männergesangverein unter der Leitung von Albert Holzmann.
Text + Foto: Daniel Ammon