Das BN-Hummeltelefon summte und brummte

ANSBACH

Das WhatsApp-Postfach des bayerischen Hummeltelefons glühte bis zum 24. Mai. Das Mitmach-Projekt des BUND Naturschutz und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI) war ein voller Erfolg. Rund 1200 Interessierte hatten bis Mitte Mai 2.800 Fotos von Wildbienen zum Bestimmen geschickt. „Die Resonanz ist riesig und die Menschen sind sehr daran interessiert, die Hummelarten im eigenen Garten kennenzulernen“, so Michael Hauer von der Kreisgruppe Ansbach des BUND Naturschutz. Über WhatsApp konnten Fotos von Hummeln mit Postleitzahl und Funddatum an das Expertenteam des IfBI geschickt werden. Zwischenergebnis und spannende Geschichten: Bisher wurden 2.300 Tiere und rund 1.700 Hummeln gemeldet. Klar an der Spitze stehen mit 55 % die Erdhummeln, mit viel Abstand folgen die Wiesenhummeln (9 %) und die Steinhummeln (11 %). „Der enorm große Vorsprung der Erdhummel liegt vermutlich daran, dass die aktuell fliegenden Erdhummel-Königinnen durch ihre Größe über 2 cm sehr auffällig sind und sofort als Hummeln erkannt werden“, vermutet Klaus Mandery vom IfBI. Auch fliegen die vier Arten des Erdhummel-Komplexes bereits früher als manch andere. Vergleiche zum letzten Jahr lassen allerdings vermuten, dass ihr Anteil im Laufe des Projektes wieder sinken wird. Hummeln zu erkennen, ist nicht immer ganz einfach und oft bekommt das Expertenteam Bilder von anderen Wildbienenarten oder besonders flauschigen Fliegen zugeschickt. Häufig verwechselt werden Hummeln mit der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) oder der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta). Auch die putzigen Wollschweber, die eigentlich zu den Fliegen gehören, landen des Öfteren in den Postfächern der Experten – obwohl viele Wollschweber-Arten als Gegenspieler der Wildbienen gelten! Denn: Einige Arten schießen ihre Eier in die Nester solitär lebender Bienen, wo die Fliegen-Larve zunächst den Proviant und später die Bienen-Larve frisst. „Auch, wenn es immer wieder zu Verwechslungen kommt, ist das nicht schlimm. Im Gegenteil: Nur aus Fehlern zieht man einen wirklichen Nutzen und verbessert seine Artenkenntnis. Aus diesem Grund freuen wir uns über jeden interessierten Teilnehmer“, sagt die Hummelexpertin Carolin Sommer vom IfBI. Das Interesse der Teilnehmer an den Brummern ist enorm. Die Hummelliebe geht sogar so weit, dass eine Familie eine nicht-flugfähige Erdhummel-Königin adoptierte und sie nun mit Blüten und Zuckerwasser versorgt, da sie sich alleine nicht mehr ernähren kann. Tagsüber darf die Hummel draußen herumlaufen und nachts in einem Terrarium schlafen. „Wir bekommen regelmäßig Updates, was die Hummel so treibt und wie toll sich um sie gekümmert wird“, freut sich Tarja Richter von IfBI. Mehr Infos und Updates: www.instagram.com/ifbi_ebern und www.ifbi.net/Hummeltelefon.

BN Kreisgruppe Ansbach / Foto: Tarja Richter

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