Dealer eines Drogentoten ermittelt – Präventionshinweise am Drogentotengedenktag

LKS. NÜRNBERGER LAND. (987) Bereits am Mittwoch, 11.09.2019, verstarb im Landkreis Nürnberger Land ein junger Mann nach einer Überdosis an Rauschmitteln. Die Schwabacher Kriminalpolizei konnte jetzt den Dealer des Heranwachsenden ermitteln. Anlässlich des Falles und des heutigen Drogentotengedenktages gibt die mittelfränkische Polizei Präventionshinweise. Gegen 19:30 Uhr verständigten am 11.09.2019 Nachbarn den Rettungsdienst, als sie einen 18-Jährigen leblos in seiner Wohnung aufgefunden hatten. Doch jede Hilfe kam für den Heranwachsenden zu spät – eine zunächst eingeleitete Reanimation konnte sein Leben nicht mehr retten. Im Zimmer des Verstorbenen fand die Polizei Utensilien für Rauschgiftkonsum. Offensichtlich hatte der junge Mann zuvor Drogen konsumiert. Eine Spritze, ein Fentanylpflaster und Marihuana wurden sichergestellt. Das Rauschgiftkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Schwabach nahm daraufhin Ermittlungen wegen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und Arzneimittelgesetz durch den unbekannten Verkäufer der Substanzen auf. Durch die Staatsanwaltschaft wurde eine Obduktion des Leichnams angeordnet. Im Dezember 2019 lag das eindeutige chemisch-toxikologische Gutachten der Rechtsmedizin Erlangen zur Todesursache vor: der Tod des 18-Jährigen erklärt sich widerspruchsfrei als Folge einer Fentanyl-Intoxikation. Zudem hatte der Drogenabhängige wohl noch weitere Rauschmittel konsumiert: Heroin-, LSD- und Marihuanarückstände konnten nachgewiesen werden. Bereits im Oktober 2018 und August 2019 hatte die Polizei kleinere Mengen von Marihuana im Rahmen von polizeilichen Maßnahmen bei dem jungen Mann aufgefunden und ihn deswegen angezeigt. Wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, soll der Verstorbene ein Fentanylpflaster am Tag zuvor bei einem 28-Jährigen gekauft haben. Dieser wiederum war bereits wegen anderer Delikte im Fokus der Polizei. Zudem gab ein Vater eines 16-Jährigen an, dass er ein Rauschgiftgeschäft zwischen dem Dealer und seinem Sohn verhindert hatte. Offensichtlich unterhielt der Drogenverkäufer einen lebhaften Handel und machte auch vor Minderjährigen nicht Halt. Auch weitere Zeugenaussagen untermauerten Anfang Juli 2020 den Verdacht gegen den Mann. Durch die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde aufgrund der Ermittlungsergebnisse ein Untersuchungshaftbefehl gegen den Tatverdächtigen beim Ermittlungsrichter beantragt. Eine Gelegenheit zur Festnahme des Dealers sollte sich schneller als erwartet ergeben: am Donnerstag, 09.07.2020, ging der Mann während einer Streitigkeit auf seine Lebensgefährtin los. Kurze Zeit später kam er auf der Straße mit einem anderen Mann in Streit und wurde auch bei dieser Situation handgreiflich. Der Angegriffene rief die Polizei zu Hilfe und nun klickten die Handschellen beim mutmaßlichen Drogenhändler. Am Mittwoch, 15.07.2020, durchsuchte die Schwabacher Kripo noch die Wohnung des inhaftierten Mannes. Dort fanden die Kriminalbeamten eine CO2-Pistole, Fentanylpflaster, Macheten und diverse Messer. Den 28-Jährigen erwarten jetzt eine ganze Reihe von Strafanzeigen. Die Erkenntnisse des akribisch geführten Ermittlungsverfahrens verdeutlichen anschaulich, wie ein junger Mensch in die Drogensucht abrutscht und dadurch letztlich sogar sein Leben verliert. Am heutigen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige möchte das Polizeipräsidium Mittelfranken noch einmal auf die Gefahren und gravierenden Folgen von Sucht und Drogenmissbrauch hinweisen. Eltern sollten Anzeichen von Drogenkonsum immer auf den Grund gehen. Anhaltspunkte um einen solchen Konsum zu erkennen finden Erziehungsberechtige auf der Seite der Polizei-Beratung: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/drogen/tipps-und-hilfe/ Über diese Internetseite kann auch die Broschüre „Sucht erkennen und vorbeugen“ bestellt werden: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/drogen/ Altersangepasste Inhalte für Kinder und Jugendliche finden sich auch auf der Internetseite https://www.polizeifürdich.de/deine-themen/drogen.html Ihre Polizei vor Ort:

Quelle: PP-Mittelfranken

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