NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Mit großem Interesse verfolgten Ende Juni die Zuhörer den Vortrag von Herrn Weber von der Ballfabrík Bad Boyz aus Nürnberg. Bad Boyz ist ein 2013 gegründetes Familienunternehmen, Herr Weber kann auf eine lange Erfahrung in diesem Geschäft zurückblicken.
Als Anschauungsmaterial hatte er Bälle auch anderer bekannter Marken mitgebracht und erläuterte die Herstellung und Verarbeitung. Von den Trainern des TSC Neuendettelsau wurde über das „Innenleben“ eines Balles diskutiert.
Bis in die 1960er Jahre waren Bälle ausschließlich handgenäht und wurden in verschiedenen europäischen Ländern hergestellt. Danach wurde die Ballproduktion ausgelagert nach Pakistan. Heute werden in der pakistanischen Stadt Sialkot von ca. 730 Herstellern ca. 70 Millionen Bälle pro Jahr gefertigt. Alle Marken der Welt lassen hier produzieren. Die Ballproduktion, so Herr Weber, ist kein großes Geheimnis und deshalb die Qualitätsunterschiede sehr gering. Vorausgesetzt man vergleicht gleichartige Bälle, z.B. Trainingsball, Matchball.
Aber von diesen 730 Herstellern sind nur sechs Fairtrade zertifiziert.
Die Mitarbeitenden der Zulieferfirma von Bad Boyz bekommen aufgrund der Fairtrade Zertifizierung höhere Löhne und zusätzlich eine Fairtradeprämie. Diese kommt den Mitarbeitenden direkt zugute, z.B. durch kostenlose Schulausrüstung und gesundheitliche Vorsorgeangebote.
Obwohl Bad Boyz höhere Einkaufspreise und eine Fairtradeprämie bezahlt, kann der Verkaufspreis mit dem der anderen Firmen mithalten. Das ist möglich, da Bad Boyz ca. 2% für Marketing ausgibt, während Markenfirmen im Schnitt 17% aufwenden. Zusätzlich zu fairer Produktion achtet Bad Boyz auf geprüfte Schadstofffreiheit. Die Bälle können auch individuell bedruckt werden. Herr Weber rät dazu, die Qualität der Fairtrade Bälle einfach mal zu testen. Der TSC, so Herr Schomber, ist dazu bereit. Die Steuerungsgruppe veranstaltet beim TSC Stadionfest ein Torwandschießen, natürlich mit einem Fairtrade Ball.
Foto: Privat
