„Der Mond ist aufgegangen…“ Bläsermusik mal anders

NEUENDETTELSAU

Im Rahmen der Konzertreihe „Bunte Vielfalt“ spielte das Bläserensemble FUN-Brass Abendlieder unterschiedlicher Komponisten. In der St. Laurentiuskirche hatte sich eine stattliche Anzahl von Zuhörern eingefunden, die von den musikalischen Darbietungen äußerst begeistert waren. Abendlieder, wie sie jeder wohl kennt, kamen in den unterschiedlichsten Klangfarben zu Gehör. Das ausgeteilte Programm war mit Texten bestückt, welche die Zuhörer mitsingen konnten, und andere wiederum, die sich infolge der wechselnden Tonarten nicht zum Mitsingen eigneten, waren gesondert gekennzeichnet. Alle Liedtexte sind aber zum Mitlesen abgedruckt gewesen. „Der Mond ist aufgegangen“, „Mein schönste Zier“, „Ich liege, Herr, in deiner Hut“, „Hinunter ist der Sonnenschein“, „Bleib bei mir Herr“, „Nun ruhen alle Wälder“, „Abend ward, bald kommt die Nacht“, „Abendlied“, „Abendsegen“, „Weil ich Jesu Schäflein bin“ und „Ade, zur guten Nacht.“ Das gespielte Repertoire, musikalisch in ausgezeichneter Präzision in Klang und Zusammenspiel, musste wohl jeden Zuhörer begeistern. Es war ein echter Kunstgenuss, den Bläserinnen und Bläsern zu lauschen. Mal bedächtig leise und gefühlvoll, dann in klangvollem Fortissimo – ein musikalisches Erlebnis, das Herz und Seele berührte. Eine singende und musizierende Einheit bildeten die Lieder, bei welchen die Zuhörer mitsangen. „Wer fühlte sich da nicht seelisch angesprochen?“, meinte eine erfreute Zuhörerin mit leuchtenden Augen „und wahrem Glücksgefühl beim Singen dieser schönen Lieder, die wohl jedes Kind kennt.“ Zu Anfang hieß der Kantor von St. Laurentius, Martin Peiffer, Musiker und Zuhörer herzlich willkommen. Er freue sich schon lange auf dieses Konzert, betonte er unter dem Beifall der Gotteshausbesucher. Und er sollte wahrhaftig nicht enttäuscht werden. Festliche Klänge, majestätisch, ergreifend und ehrfurchtsvoll, je nach den Notenaufzeichnungen der Komponisten und Liedschreiber, ein enormes Klangvolumen, welches das große Gotteshaus bis in den allerletzten Winkel ausfüllte. Einblicke in das musikalische Schaffen der Gruppe FUN-Brass gab Friedrich Rohm. Er bescheinigte den Bläserinnen und Bläsern außerordentliche Freude an der Musik und Freude am Lob Gottes. Die Mitglieder des Ensembles kamen aus Neuendettelsau und seiner weiteren Umgebung; sie treffen sich in unregelmäßigen Abständen zum Einüben neuer Stücke und zum Musizieren aus Herzenslust. Rohm ging auch kurz auf die Konzertreihe „Bunte Vielfalt“ ein, der Angehörigen/Akademie „Leben gestalten“ der Diakonie Neuendettelsau, mit dem Hinweis auf demente Mitmenschen, denen es gelte, Hilfe und Mitgefühl entgegenzubringen.

Eine etwas andere, aber äußerst erfreuliche Abwechslung im Fortlauf des Konzerts waren Texte der Besinnung und des Rückblicks in Kindertage, die von Christiane Schuh gelesen wurden. Den Besuchern wurde nahegelegt und empfohlen, sich in einen Zeitrahmen zurückzubewegen, in welchem sie noch Kinder waren. War alles besser? Oder gemütlicher? Beim Kartenspiel mit der gesamten Familie oder beim „Mensch-ärgere-dich-nicht“? Ohne Fernsehen und anderweitige Kurzweil wie heutzutage? „Schalt mal ab“, hieß die Devise und lass die Gedanken schweifen – völlig gleich wohin. Nur mal der Hektik und dem Trubel des Alltags entfliehen – und wunderschöne Abendmusik genießen. Das ist Seelenbalsam. Das führt zu Ruhe und Besinnlichkeit – ein herrlicher Einstand in den Advent und die beginnende Weihnachtszeit. Solch schöne Texte – harmonisch und einfühlsam vorgetragen, fanden den direkten Weg in die Herzen der Zuhörer. Und so sollte es sein, das war beabsichtigt, unterstrich Rohm in seinen Schlussworten, bevor die Bläserinnen und Bläser mit kleinen süßen Präsenten und Blumen des Dankes erfreut wurden. Als Zugabe, quasi als „Betthupferl“, so Rohm, spielten die Musikerinnen und Musiker noch ein Abendlied, bei welchem sie die letzte Strophe mehrstimmig a cappella sangen. Tosender Beifall war der Dank für dieses musikalische Bonbon von FUN-Brass, das nach einer baldigen Wiederholung ruft. Vorschusslorbeeren inklusive.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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