Der Verein zur Förderung des Museums Heilsbronn informiert:   Alte Schlagwerksuhr vom Münsterdachboden wird restauriert und erhalten

HEILSBRONN (Eig. Ber.)

Der Dachboden des Münsters in Heilsbronn enthielt eine Rarität, eine Schlagwerksuhr, deren Alter zwischen 350 und 500 Jahre geschätzt wird. Bei den Dachbodenführungen während der Tage des offenen Denkmals wurde von Besuchern immer wieder darauf hingewiesen, dass dieses Uhrwerk sehr alt sei und unbedingt erhalten werden müsse. Es gab viele Gesprächen mit Fachleuten vom Landesamt für Denkmalschutz, dem Germanischen Nationalmuseum, der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie e. V. sowie mit Hans Rammensee Heilsbronn, der sich als Uhrmachermeister mit alten Uhren schon seit langer Zeit beschäftigt. Er hat zur Verstärkung einen Verwandten, den Inhaber des Turmuhrenmuseums in Gräfenberg, Georg Rammensee, mit beigezogen. Alle stellten übereinstimmend fest, dass das Uhrwerk aufgrund der Bauweise mindestens 350 Jahre, wenn nicht noch älter sein müsse. Aus einem Gutachten ergibt sich, dass die Schlagwerksuhr wahrscheinlich um die 500 Jahre alt und auf jeden Fall erhaltungswürdig und historisch wertvoll ist. Also machte sich der Vorstand unseres Vereins und allen voran unser Vorstandsmitglied Günter Kolmann an die Überwindung aller tatsächlichen und rechtlichen Hürden. Dazu gehörten die Regierung von Mittelfranken, das Landratsamt Ansbach, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München, die Ev. Luth. Kirchengemeinde Heilsbronn und der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde. Nachdem alle Betroffenen das Uhrwerk besichtigt hatten, dauerte es einige Zeit bis wir die Freigabe zum Ausbau der Uhr zur Restaurierung erhielten. Doch damit begannen erst die Probleme, denn das Uhrwerk ließ sich über den engen Treppenaufgang zum Dachboden des Münsters nicht transportieren. So blieben zwei mögliche Wege. Entweder das Uhrwerk wird bereits auf dem Dachboden in seine Einzelteile zerlegt oder es muss im Ganzen über das Münsterdach nach außen befördert werden. Da das Zerlegen vor Ort große Schwierigkeiten und vor allem Risiken mit sich bringen würde, fiel die Entscheidung auf das Ausheben über das Münsterdach. Dies wiederum löste eine erneute Antragswelle aus, denn jetzt musste die Genehmigung für die Aufstellung eines Autokrans und die Öffnung des Münsterdaches beantragt werden. Auch diese Genehmigungen erfolgten durch das Landratsamt und die Stadt Heilsbronn zügig mit etlichen Auflagen. Nachdem all diese Hürden überwunden waren, machten wir uns an das Ausheben der Uhr über das Münsterdach. Dazu wurde das Münsterdach an einer Stelle geöffnet und durch diese Öffnung holte ein Autokran das wertvolle Stück auf die Erde herunter. Die Aktion vom Wegnehmen des ersten Dachziegels bis zur Schließung der Dachöffnung dauerte genau vier Stunden. Andreas Vicedom als Zimmermeister war für die Dachöffnung und Dachschließung zuständig. Günter Kolmann leitete mit großer Umsicht die gesamte Aktion und zeigte sich sichtlich erleichtert, als die Uhr zu ebener Erde fertig zum Abtransport verladen war. Zwischenzeitlich besichtigte ein Fachmann des Landesamtes für Denkmalpflege die Uhr und gab Empfehlungen für die jetzt anstehende Restaurierung. Die Gesamtkosten werden auf 5.000 bis 6.000 Euro geschätzt. Dazu benötigen wir noch viele Spender, die die Restaurierung unterstützen. (IBAN des Spendenkontos: DE28 7656 0060 0000 3021 55).

Herbert Kemp (Vorsitzender)

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