Der Vogelschutzverein Neuendettelsau und Umgebung informiert:

Singvogelschutz statt Todesfallen im Garten

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Wie unterschiede ich ungeeignete von geeigneten Nistkästen? Mit welchen Vögeln kann ich rechnen? Ungeeignete Nistkästen sind Todesfallen!

Unsere Höhlenbrüter sind leider keine Bauingenieure und beziehen auch völlig ungeeignete Nistkästen. Im Handel werden leider solche billigen Nistkästen angeboten. Sie sind zu klein, zu eng, zu dünnwandig, aber nett angemalt. In nasskalten Frühjahren wie z.B. 2016 sterben Jungvögel in solchen Kästen durch Unterkühlung, in heißen Frühsommern durch Überhitzung. Ein geeigneter Nistkasten kann nicht billig sein, weil er bestimmte Voraussetzungen bezüglich Größe, Wanddicke und Wartung erfüllen muss. Für ca. 25 bis 35 Euro sind Kästen im Handel, die von Vogelwarten erprobt wurden und die Jahrzehnte halten. Die Vogelwarten haben herausgefunden, dass man mit einer ausreichenden Tiefe der Nistfläche nach hinten „zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt“: Erstens können bei Regenwetter die nassen Altvögel vor den Jungen stehen und füttern. Sie müssen nicht auf ihnen stehen. Die Gefahr, die Jungen zu durchnässen und zu unterkühlen ist dadurch behoben. Zweitens können Elster, Katze, Eichhörnchen und Co. nicht weit genug hineinlangen, um an die Jungvögel zu kommen. Diese Nistkästen sind hinreichend dickwandig und aus sog. Holzbeton gefertigt. Ihre Reinigung (Nest entfernen; 1x jährlich im Herbst oder Winter) ist durch eine abnehmbare Vorderwand einfach. Damit  es in Kästen mit guter Tiefe nach hinten nicht zu dunkel ist, wird die Zahl der Fluglöcher auf zwei bis drei nebeneinander erhöht. Solche Kästen kann man aus entsprechend dicken Brettern auch selber bauen. Insbesondere gemeinsam mit Kindern und Enkeln kann das viel Freude bereiten. Maße und Materialempfehlungen findet man im Internet und in entsprechenden Broschüren. Ein Blechschild um die Fluglöcher – zum Gefiederschutz 1-2mm weiter als das Flugloch – verhindert bei Holzkästen das Aufhämmern durch Spechte. Auch sie fressen gern Eier und Jungvögel. Auswahl und Anbringen der Nistkästen: Der Fluglochdurchmesser ist wichtig. Durch runde Fuglochdurchmesser von exakt 27mmm fördern wir die bei uns vorkommenden Kleinmeisen Blaumeise, Tannenmeise, Sumpfmeise und Haubenmeise. Mit Durchmessern von exakt 32 mm fördern wir die häufigen Kohlmeisen, Kleiber, Haus- und Feldsperlinge. Ovale Öffnungen von 30x 50mm werden von Sperlingen und von Rotschwänzen, Fliegenschnäppern und Bachstelzen angenommen. Anbringen: Katzen- und mardersicher nicht direkt am Baumstamm, sondern an einem galgenartigen Metallbügel (im Handel erhältlich) für Meisen in gut 2m Höhe, sodass man ohne Leiter an den Kasten gelangt. Auch an einer im Handel erhältlichen, senkrecht in einen Busch gerammten Metallstange von 2,5m lassen sich Kästen katzensicher befestigen. Die Fluglöcher sollten Wetter abgewandt nach Osten oder Süden zeigen. Da die seltenen Fliegenschnäpper und Gartenrotschwänze als Zugvögel erst Ende April hier eintreffen, sollte man ihre Kästen erst dann hängen. Andernfalls werden die ortstreuen Sperlinge sie bereits belegt haben. Verschiedene Fluglochweiten in einem Garten sind zu empfehlen. Nutzen für den Garten: Untersuchungen einer Vogelwarte ergaben, dass beispielsweise ein Meisenpaar ca. 6000 Mal während einer Brut füttert und dabei über 1kg Schadinsekten  verbraucht, die es überwiegend im 500 m Radius um das eigene Nest sammelt. Was tut der Vogelschutzverein? Er freut sich auf neue Mitglieder. Sieben Euro jährlich beträgt der Mitgliedsbeitrag. In unserer Kindergruppe, den „wilden Würmern“, ist immer etwas los. Bei derzeit 260 Mitgliedern betreuen ca. 60 aktive Mitglieder mehr als 1800 Nistkästen in 59 Revieren. Alle Arbeiten sind ehrenamtlich. Kommen Sie bei Interesse doch einfach unverbindlich mal zu unseren monatlichen Treffen. Termine werden in der Lokalpresse bekannt gegeben. Spenden sind erwünscht, steuerlich absetzbar und gehen direkt in den Vogelschutz. (KtoNr: DE 1976 5500 0007 6070 0047 Sparkasse Neuendettelsau). Auch bei Rückfragen können Sie sich gern an den Vogelschutzverein wenden: eMail VSV-neuendettelsau@t-online.de

(Uwe Krebs)

 

 

 

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