Theateraufführung der Grund- und Mittelschule Windsbach
WINDSBACH (Eig. Ber.)
Zwei Jahre lang konnte die Theaterwerkstatt der Grund- und Mittelschule Windsbach wegen Corona-Beschränkungen nur im Sicherheitsmodus agieren. Doch Mitte Juli wagte sich die Gruppe um Regina Stephan-Mitesser endlich wieder vor Publikum auf die Bühne. 12 Kinder der vierten Klassen zeigten, wie aus einzelnen Wörtern eine Geschichte entstehen kann. Waldbaden, Molukkologe, Shinrin yoku, Biomasse – das waren solche Begriffe, mit denen die Kinder spielten und daraus die Ideen für ihr Stück entwickelt hatten. Mit wenigen Mitteln entstand die Kulisse eines Waldes vor den Augen der Zuschauer, die Steine (Leonie Fober, Ray Groß, Fabienne Brandl) und Pflanzen (Marie Hipp) erwachten zum Leben. Elster (Kayla White) und Eule (Mia Wörrlein) schlugen Alarm, als Gefahr für ihr Zuhause drohte. Die Gefahr kam zunächst in Form von rätselhaften Fundstücken, dann durch Kinder (Tansila Galaeva, Felicia Götz, Alina Nazarenus), die eine geniale Idee hatten, um mit dem Wald ihr Taschengeld aufzubessern.
Die größte Bedrohung kam durch den Bürgermeister (Jakob Altmann) und einen Investor (Lennart Frank), welche Windräder im Wald bauen wollten, damit die Steinzeit auch in ihrem Dorf endlich zu Ende ging. Jeder behauptete: „Der Wald gehört uns!“ Wem der Wald nun gehört und wer ihn für sich benutzen darf, war die große Frage, die sich durch das Theaterstück zog. Kann man ihn einfach zur Biomasse erklären oder ist er nicht vielmehr Lebensraum für alle Lebewesen? Könnte der Wald gerettet werden, wenn alle bereit wären, auf etwas zu verzichten?
Bis dem Wald endlich Rettung geschah, wurde gerätselt, „waldgebadet“, geträumt und gegrübelt. Die Rettung kam von unerwarteter Seite. Ausgerechnet die Schnecken retteten den Wald vor der Zerstörung. Deshalb wurden sie in der Aufführung durch ein eigenes Lied gewürdigt, für das Herr Hübner die Melodie eigens komponiert hatte. An dieser Stelle wurde es multimedial, denn die Schnecken, vom Aussterben bedroht, erschienen in großformatigen Fotos auf der Leinwand im Hintergrund.
Alle Spielerinnen und Spieler freuten sich über den guten Besuch beider Vorstellungen und den großen Applaus. Den Kindern liegt am Herzen, dass andere Kinder auch eine gute Schulzeit erleben können. Deshalb spenden sie die Einnahmen nach Abzug der Auslagen für eine Schule in Tansania.
Text: Regina Stephan-Mitesser + Fotos: Privat
