Der Zauberteppich bringt Menschen und Bilder in Bewegung

Digitalisierung schafft neue Kommunikationsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Eine kleine Handbewegung von Alexia setzt die bunten Blätter auf dem Zauberteppich in Bewegung. „Magic Carpet“ (englisch für Zauberteppich) heißt ein Gerät, das mit Hilfe eines Beamers auf einem speziellen Untergrund – einer Art Leinwand – über 100 Motive auf dem Boden darstellt. Das Besondere daran ist, dass die Bilder nicht statisch sind, sondern auch durch Menschen mit Behinderung wie Alexia interaktiv in Bewegung gesetzt werden können. Der Bereich Wohnen für Menschen mit Behinderung der Diakonie Neuendettelsau kann nun ein solches High-Tech-Gerät besonders im Kontext der Unterstützten Kommunikation einsetzen. Dass der „Magic Carpet“, der eine fünfstellige Summe kostet, angeschafft werden konnte, ist zwei großzügigen Spendern zu verdanken. Uwe Feser, Geschäftsführer der Feser GmbH, sowie der Freundeskreis für Menschen mit Behinderung stellten die notwendigen Mittel zur Verfügung. Feser und Vertreterinnen des Freundeskreises überzeugten sich jetzt bei einem Besuch im Kommunikationsraum von Wohnen Neuendettelsau persönlich von der beeindruckenden Wirkung der interaktiven Bilder. René Reinelt, Leitung Wohnen Neuendettelsau, und Stefanie Scherer als Sprecherin der Bewohner bedankten sich bei Spendern. „Mit dem Kommunikationsraum stellen wir uns auf die Anforderungen der Zukunft ein“, sagte Reinelt. Dazu gehört es, Nichtsprechenden die Kommunikation mit Sprechenden zu ermöglichen und die modernen technischen Möglichkeiten der Digitalisierung miteinander zu vernetzen. Damit löst sich die Trennung zwischen beiden Gruppen auf und ein gemeinsames Erleben wird möglich.

Die Möglichkeiten, die der Zauberteppich bietet, sind vielfältig. Auf Knopfdruck verwandelt sich der Magic Carpet in einen Teich, in dem Fische schwimmen oder ein Klavier, dessen Riesentasten mit jeder Berührung erklingen. Genauso leicht entsteht ein Fußballfeld oder ein Meer von Seifenblasen. So können Menschen etwas bewegen oder Töne erzeugen, auch wenn ihnen selbst nur wenig Aktivität möglich ist. Dabei kann man nichts falsch machen, so dass es keine Frustration gibt. Spaß und Entspannung stehen im Vordergrund, die Aktivierung von Körper und Geist erfolgt nebenbei. Die Faszination und der beruhigende Effekt, die vom „Magic Carpet“ ausgehen, übertragen sich aber auf alle Menschen. Mittelfristig soll das Angebot daher für weitere Gruppen geöffnet werden.

Foto: Diakonie Neuendettelsau / Thomas Schaller

Mit einem Klick verwandelt sich der Magic Carpet in einen Fischteich. Auch wer selbst nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten hat, kann  mit  diesem  High-Tech-Gerät  Dinge  in  Bewegung  bringen  und  Töne

erzeugen.

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