Die Heilige Corona – Schutzpatronin in Zeiten der Seuche?

Eine Heilige und der Name einer Pandemie

Wie passt das zusammen? Die Heilige Corona, deren Gedenktag die Kirche am 14. Mai feiert und die Corona-Pandemie, die „Pest des Jahrhunderts“. Alles, was Corona heißt, aber nichts mit dem Virus zu tun hat, der Einfachheit halber aber so genannt wird, taugt derzeit für humorvolle Kommentare. Ob ein alkoholhaltiges Getränk, ein Vulkan auf einer der Kanarischen Inseln oder eine Komponistin mit diesem Vornamen.

Geradezu sprachlos macht einjeden die gleichnamige Heilige Corona, deren Gedenktag am 14. Mai begangen wird. Sie ist nämlich unter anderem eine Schutzpatronin gegen Seuchen. Ein Teil ihrer Gebeine liegt im Aachener Dom, ist in einem Text bei Kirche und Leben nachzulesen.

Der Legende nach wurde die Heilige Corona nur 16 Jahre alt, ehe sie als Christin, wie ihr Verlobter, den Märtyrertod in Alexandria, Damaskus oder vielleicht in Antiochia starb. Corona soll an zwei niedergebeugten Palmen angebunden und dann bei lebendigem Leib zerrissen worden sein, als diese sich wieder aufrichteten. Ihr Attribut als Heilige sind deswegen zwei Palmen. Sie gilt unter anderem als Schutzpatronin gegen Seuchen und Unwetter, aber auch als Schutzheilige der Schatzsucher und steht für Standhaftigkeit im Glauben. Die Heilige Corona wird in vielen Orten, Regionen und Ländern verehrt, zum Beispiel in Deutschland, Österreich, Italien und Tschechien. In Bayern und Österreich gibt es sogar eigene Corona-Wallfahrten. Seit dem Jahre 997 werden Reliquien der Heiligen auch in Aachen verehrt, wohin sie Kaiser Otto III. brachte.

In einem Waldstück in Sauerlach vor den Toren von München lädt eine Corona-Kapelle mit folgenden Worten zum stillen Gebet ein: „Müder Wanderer stehe still, mach bei Sankt Corona Rast. Dich im Gebet ihr fromm empfiehl, wenn Du manch Kummer und Sorgen hast“.

So bleibt schließlich zu hoffen, dass Fürbitten zur Heiligen Corona die Pandemie eindämmen und ganz verschwinden lassen, denn manch Hilferuf zu Schutzpatronen soll ja schon erhört worden sein.

Text: Klemens Hoppe + Foto: Oliver Berg / dpa – Darstellung der Heiligen Corona auf dem Schrein im Dommuseum in Aachen.

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