Die vier Knabenchöre Bayerns gehören neu zum Immateriellen

Kulturerbe Bayerns 

WINDSBACH (Eig. Ber.) Das Immaterielle Kulturerbe Bayerns ist ganz aktuell um 13 Eintragungen reicher: Darunter sind auch die vier Knabenchöre Bayerns. Die Augsburger Domsingknaben, die Regensburger Domspatzen, der Tölzer Knabenchor und der Windsbacher Knabenchor wurden in das Bayerische Landesverzeichnis eingetragen – und zugleich für die Aufnahme ins bundesweite

Verzeichnis vorgeschlagen. Das hat der Bayerische Ministerrat entschieden.

Angestoßen hat den Bewerbungsprozess für alle vier Chöre Barbara Schmidt-Gaden, Geschäftsführerin des Tölzer Knabenchores. Es ging dabei darum, die Tradition und Bedeutung der wichtigsten Knabenchöre Bayerns öffentlich wahrzunehmen und schriftlich festzulegen. Dass nun alle

vier Institutionen zum Immateriellen Kulturerbe gehören, ist für jeden einzelnen Ansporn, die Tradition mit Blick auf die anvertrauten Kinder weiterzuentwickeln. Denn so verschieden sie in Name, Alter, Entwicklung und Ausrichtung sind, so vereint sind alle vier in der Vermittlung von Musikkultur und persönlicher Bildung an junge Menschen: Jeder der vier Chöre legt durch seine musikalische Ausbildung mit spezifischer Chorstruktur, konkreter pädagogischer Arbeit und teils religiöser

Ausrichtung die Grundlage für ein lebenslanges Interesse an Musik und Gesang – in Einzelfällen auch für eine musikalische Laufbahn. Alle vier bayerischen Knabenchöre stehen zudem für die musikalische Vielfalt Bayerns wie Deutschlands und sind für international renommierte Konzerte bekannt.

Gemeinsames Reisen, Sich-Selbst-Organisieren und professionelles Auftreten auf der Bühne stärken Selbstbewusstsein als auch Selbstdisziplin der Kinder. Zugleich geht es um soziale Kompetenz und

emotionale Intelligenz: Soft Skills wie Teamfähigkeit und Respekt, die jedes Kind durch die von allen vier Chören betriebene Kulturform quasi im Vorbeigehen erlernen kann. Dass Knabenchören eine besondere Strahl- und Klangkraft zugeschrieben wird, liegt in der Einzigartigkeit des Klangs der Knabenstimme begründet. Diese Besonderheit und historische

Entwicklungen setzten eine Jahrhunderte alte Tradition in Gang. Heute sind die Knabenchöre Teil eines internationalen musikalischen Netzwerks. Doch auch Mädchen kann eine solche Kulturform des gemeinsamen Singens im Chor offenstehen: seit 2022 gibt es zum Beispiel bei den Regensburger

Domspatzen einen Mädchenchor.  

Foto: ©Anne Hornemann

Der Windsbacher Knabenchor mit Chorleiter Ludwig Böhme.

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