Großhaslach besteht seit 875 Jahren
GROSSHASLACH
Zwei Tage lang feierten die Bürger von Großhaslach ihr Dorffest, das heuer zum 30. Mal stattfand. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren die mehr als 400 Plätze im Zelt auf dem Dorfplatz zumeist in den etwas kühleren Abendstunden voll besetzt. In diesem Jahr galt das Augenmerk in der Reihe der Veranstaltungen vordergründig dem 875-jährigen Bestehen des Ortes. Zum Dorffest war auch Bürgermeister Lutz Egerer aus Petersaurach gekommen, der mit zwei gekonnten Schlägen das erste Fass Bier anstach. Danach floss das ersehnte Freibier in Strömen. Die Gemeinschaft im Ort sei ohne Dorffest, das vereinsübergreifend von allen neun Vereinen Großhaslachs ausgerichtet wurde, kaum vorstellbar, meinte der Vorsitzende des Dachvereins Christian Rotter. Er sprach von monatlichen Zusammenkünften aller Vorsitzender der Vereine, wobei Themen, die allgemein wichtig erscheinen, erörtert und bei unterschiedlichen Vorstellungen nach Übereinstimmungen gesucht würde. So lasse sich ein geregeltes und geordnetes Vereinsleben im Ort verwirklichen, das allen Bürgern zugute komme. In diesem Zusammenhang bedankte sich Rotter auch besonders bei den jüngeren Mitgliedern, die neben den älteren ihr Ehrenamt in der Gemeinde durch hervorragendes Engagement ernst nehmen und mit guter Zusammenarbeit in der Kommune Vorbildcharakter nach außen hin zeigen. Viel Beifall erhielt diese Form der örtlichen Interessengemeinschaft, die von der Gemeindeverwaltung Petersaurach Unterstützung erfahre, wofür Rotter dem Bürgermeister unter dem Applaus der Zuhörer aufrichtig dankte. Das Gemeindeoberhaupt sah es gleichsam als nicht selbstverständlich an, dass selbstlos und ehrenamtlich geholfen werde. Es gelte, die Kultur zu bewahren und das Ehrenamt wertzuschätzen, die Unternehmen zu unterstützen und für die Bürger einzutreten, wo immer es möglich und erforderlich sei; das verstehe Egerer unter einem funktionierenden Zusammenhalt, der beständig und lebendig das tagtägliche Geschehen im Ort bestimme. Den musikalischen Ton des Dorffestes gaben die Cadolzburger Musikanten mit zünftigen Melodien an. Neben Gegrilltem und weiteren köstlichen Leckerbissen aus Topf und Pfanne gab es für die zahlreichen Feiernden Sau am Spieß, kühle Getränke, süffigen Wein sowie hochprozentig Selbstgebranntes aus den Obstgärten von „Hosla“. Einen außergewöhnlichen Blickfang bot ein Verkaufsstand, an welchem ein deftiger Mittelalter-Topf anno 1144 mit Schwarzbier gereicht wurde, der an das 875-jährige Ortsjubiläum erinnern sollte. Diesen schmackhaften Eintopf servierten fesche Köchinnen in Tracht und Gewand der damaligen Zeit, wie anno dazumal – und das sehr zur Freude der Betrachter.
Text + Fotos: Klemens Hoppe
