Dreikönigskonzert in Heilsbronn

Die Bühne glich einer alpenländischen Bauernstube

HEILSBRONN

Die Bühne im Heilsbronner Refektorium glich einer alpenländischen Bauernstube, in welcher häusliche Stubenmusik zuhause ist. An einem Tisch nahmen zu Beginn des Konzerts die drei Sopranetten, Jutta Gruber, Edith Pflug und Sabine Berr, Platz, tranken Früchtetee und lauschten den zarten Klängen einer Zither, die von Bert Ganzleben gespielt wurde, der an einem eigenen Tisch saß, mit Bravour sein Instrument beherrschte und diesem wohlklingende Melodien entlockte. Mucksmäuschenstill war es im Refektorium, das bis auf den letzten Sitzplatz belegt war. Bereits zum 16. Mal fand dieses beliebte Konzert statt, zu welchem jeweils an Epiphanias, dem Dreikönigstag, traditionell eine Vielzahl von Zuhörern scharenweise herbeiströmt. Romantische Dekoration, rückseitig ein Fenster angedeutet, Einrichtungen wie in einer Bauernstube mit einem Stuhl, auf dem zwei kleine Plüschbären saßen, rote Nikolausmützen auf den Köpfen, der Stuhl bestückt mit Kissen, und ein Reisigbesen lehnte an der Seite – alpenländische Romantik pur. Die Darbietungen des Trios – musikalisch unterstützt durch eine altgriechische Kythera-Zither – entführten die Zuhörer zu dem jeweils besungenen Geschehen der Weihnacht und der Erscheinung der drei Könige an der Krippe. Doch auch solistische Zither-Instrumentalstücke erklangen, bekannte und weniger bekannte Melodien, welche die Herzen der Konzertbesucher erfreuten. Jutta Gruber führte durch das Programm. Sie gab vor jedem Lied oder Musikstück Erklärungen, wer der Komponist sei, wo und zu welchen Anlässen die Lieder gesungen oder gespielt wurden und noch so manch Interessantes mehr zu Brauchtum, Land und Leuten. Vom Weg der Maria, die durch einen Dornwald ging, war zu hören, Hirtenlieder und von der gnadenreichen Zeit wurde gesungen und auch ein fränkisches Jubellied an der Krippe sangen und spielten die Sopranetten mit zarter Zitherbegleitung. Bei einigen Liedern ergriff Edith Pflug die Gitarre und spielte dazu, und auch mit dem Klang einer Flöte wusste sie die Zuhörer zu erfreuen. Ein modern gehaltenes Lied huldigte dem Tannenbaum, und selbst eines aus Russland erklang im Refektorium. Die Heiligen Drei Könige kamen auch nicht zu kurz, von ihnen wurde ebenso gesungen. Nach gut einer Stunde sollte Schluss sein, doch der nicht enden wollende Applaus bewegte das Trio und Bert Ganzleben an der Zither, eine Zugabe zu spielen. Mit Gitarrenbegleitung, bei gedämpftem Licht gesungen, „Es wird scho glei dumpa“, und im Anschluss, vereint mit den Akteuren und dem Publikum, das weltbekannte und beliebteste Weihnachtslied, das 200 Jahre alt geworden ist: „Stille Nacht – heilige Nacht.“ Die am Ausgang eingelegten Spenden sollen dem Ansbacher Frauenhaus zu Gute kommen, sagte Gruber.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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